Rezension

Ein wahrhaft liebenswerter Hypochonder

Die sieben Tode des Max Leif - Juliane Käppler

Die sieben Tode des Max Leif
von Juliane Käppler

Bewertet mit 5 Sternen

Max Leif ist 41 Jahre alt, Musikprodukzent und Hypochonder. Nach einem Herzinfarkt und dem plötzlichen Tod seines besten Freundes Paul sieht er hinter jeder kleinen Erkrankung auch seinen eigenen Tod. Damit bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Putzfrau, seinen Kollegen Flo und seine Hausärztin in echte Bedrängnis. Doch für Max Leif steht eines fest, sein Leben ist eh bald vorbei, warum an alten Prinzipien festhalten? Von heute auf morgen steht alles Kopf. Nicht immer nur zum Besten, doch insgeheim genauso, wie es sein sollte...

Wer Max Leif nicht kennt, hat wirklich was verpasst....

"Die sieben Tode des Max Leif" ist der neuste Roman aus der Feder von Autorin Juliane Käppler, die sich bereits mit Büchern wie "Willkommen in Hawks", "Summer Lost" oder "Von Herzen" einen Namen gemacht hat. Mit diesem Werk beschreibt sie einen neuen, überaus humorvollen Weg, der einfach die Freude nach mehr weckt.

Ganz im Fokus dieses Romans steht Max Leif, ein äußerst sympathischer, wenn auch nicht immer ganz logisch denkende Mensch, der aus seiner Sicht die Ereignisse beschreibt und so zum Leben erweckt. Mit sehr verständliche Worten wird hier eine realistische Kulisse erzeugt, die für einige Lacher, aber auch für einige ernste Momente sorgt.

Zunächst möchte ich gerne noch auf Max eingehen. Seine Person hat mir wunderbar gefallen, weil sie so herrlich normal ist. Obwohl er im Geld schwimmt und nicht gerade auf der Schattenseite des Lebens aufgewachsen ist, scheint auch bei ihm nicht immer alles nach Plan zu laufen. Außerdem ist er seinen Freunden treu. Er steht zu ihnen und setzt sich für sie ein. Aber auch seine Freunde sind für ihn da. Paul hat ihn durch sein ganzes Leben begleitet, doch nach dessen Tod steht er mit einem Mal auf verlorenen Posten. Ohne Paul fühlt er sich einsam. Und menschlich. Er hat Angst vor dem Tod und das spürt der Leser ganz deutlich während des Lesens.

Die Geschichte selbst entwickelt sich herrlich spontan, denn gerade zu Beginn ist es nur schwer vorstellbar, wie es weitergehen könnte und was noch alles auf Max zukommen wird. Auch kleine Überraschungen zaubert die Schriftstellerin gelegentlich aus dem Hut, so dass es immer unterhaltsam und aufregend bleibt.

Die humorvolle Ader kommt bei diesem Werk ganz bestimmt nicht zu kurz. Sei es Max Verdacht, an der TseTse-Seuche erkrankt zu sein, kurze Zeit später den HIV-Virus in sich zu tragen, an einem Gehirntumor zu leiden oder gar Lungenkrebs zu haben... Bei Max wird es nicht langweilig. Dabei ist es besonders komisch, ihn bei seinen Zusammentreffen mit seiner Hausärztin zu erleben. Diese Dialoge, und die unterschwellige Ironie der guten Frau, sind deutlich zu merken und bereiten beim Lesen Freudentränen.

Mein persönliches Fazit:
Mich hat das Buch wirklich überrascht. Max ist mir regelrecht ans Herz gewachsen und ich habe mit ihm mit gefiebert und gelitten. Selten konnte ich bei einem Buch so herrlich lachen, gleichzeitig aber auch die ganze Tragik spüren, die hinter seiner Fassade steckt. Ich wünsche Max Leif noch ganz viele neue Fans und kann das Werk bedenkenlos weiterempfehlen.

Kommentare

Elenas-ZeilenZauber kommentierte am 27. Januar 2016 um 08:31

"... ich habe mit ihm mit gefiebert und gelitten ..." Oh jeh, hattest du auch Fieber und viele Untersuchungen beim Arzt? *scherz*

Ich weiß, was du meinst und es ist mir genau so ergangen :)