Rezension

Winterlicher Juist-Roman mit kleinen Schwächen

Bratapfel am Meer - Anne Barns

Bratapfel am Meer
von Anne Barns

Bewertet mit 3 Sternen

Eine schöne Geschichte für die kalte Jahreszeit mit leckeren Rezepten.

In "Bratapfel am Meer" von Anne Barns begleiten wir Caro.
Caro ist Intensivkrankenschwester und sie liebt das Backen. Sie ist ein sehr fürsorglicher Typ und war mir von Anfang an sympathisch . 
Momentan befindet sie sich in einer schwierige Phase in ihrem Leben. Privat lebt sie gerade in Trennung von ihrem Mann und ihre Arbeit macht ihr momentan nicht so richtig Spass, da immer mehr die Wirtschaftlichkeit für das Krankenhaus im Vordergrund steht und nicht der Patient. Ihre Freundin Jana und ihr Hund Einstein sind ihr eine grosse Stütze. 

In dieser Situation bittet sie eine Patientin kurz vor ihrem Tod ihre Kette zu ihrer großen Liebe auf die Nordseeinsel Juist zu bringen - da zögert Caro nicht lange und kommt dieser Bitte nach.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Beschreibungen der Insel. Die kleinen Anhänger mit dem Namen der Ferienwohnungen, das Hufgeklapper, die Beschreibung des Meeres im Winter.
Die Ruhe und Einsamkeit die eine Insel zu dieser Jahreszeit bietet wurden toll eingefangen.

Auch einige Nebencharakter fand ich sehr schön getroffen.
Da wäre zum einen Jana, die beste Freundin von Caro. Sie steht hinter Caro und ist wirklich immer für sie da wenn sie sie braucht. Und ihre Art über Leute herzuziehen die sie nicht mag, ist herrlich amüsant.
Dann hätten wir noch Enna die herzliche Pensionsbesitzerin die mir sehr ans Herz gewachsen ist mit ihrer norddeutschen Art.

Was ich leider etwas unglücklich fand, dass die Sache mit der Kette - weswegen sie ja überhaupt erst auf die Insel gefahren ist - über lange Zeit in den Hintergrund rückt. Ich habe mit einfach viel mehr Detektivarbeit vorgestellt.
Außerdem wurden so viele Dinge im letzten Drittel abgearbeitet; das war mir persönlich einfach viel zu schnell, da hätte  ich mir 100 Seiten mehr gewünscht.

Die Liebesgeschichte (die es natürlich auch gibt) ging mir auch zu schnell und ich konnte nicht richtig nachvollziehen warum die beiden jetzt verliebt sind. Für mich hat es null zwischen den beiden geknistert. Und wenn ich ehrlich bin, fand ich Max nicht besonders sympathisch. 

Abschliessend haben mir noch besonders die Rezepte am Ende des Buches gefallen.

Das Buch habe ich kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen.