Rezension

Witzig beschriebene Suche nach dem Traummann

Traummänner und andere Hirngespinste - Anna Fischer, Annika Bühnemann

Traummänner und andere Hirngespinste
von Anna Fischer, Annika Bühnemann

Bewertet mit 5 Sternen

Marietta Zimmermann ist Konditorin, 34 Jahre alt, kann sich nie entscheiden und ist ungern allein. Als nun ihr Freund sie verlässt, wird sie von ihrer besten Freundin zu einem Therapeuten geschickt. Paul, der Therapeut, entspricht nicht im Geringsten dem Bild von ihrem Traummann. Dann doch eher Hannes, der Hausarzt ihrer Freundin. Als sie sich inmitten ihrer Träume wähnt, kommt alles anders. Nach einem Unfall leidet sie unter Halluzinationen. Zu allem Überfluss sieht diese Halluzination, „liebevoll“ Hirni genannt, genauso aus wie Hannes.

Die Handlung wird direkt aus der Sicht der Protagonistin von einer Ich-Erzählerin berichtet. Innere Monologe bieten einen amüsanten Einblick in die manchmal etwas verqueren Gedankengänge der Hauptakteurin und bieten auch einen guten Einstieg in deren Gefühlswelt. Besonders haben mir die rhetorischen Fragen gefallen, da so der Leser sich seine eigenen Antworten zu diesen überlegen kann. Im Epilog findet ein Erzähler- und Perspektivenwechsel statt. Das Ende wird so von einem Er-Erzähler aus der Sicht von Hannes erzählt.

Schreib- und Erzählstil sind sehr ansprechend, verhelfen zu einem zügigen, aber angenehmen Lesefluss und lassen „Traummänner und andere Hirngespinste“ zu einem humorvollen und besonderen Leseerlebnis werden. Passagen oder Wörter, die besonders betont werden sollen, werden mit Hilfe der Kursivschrift hervorgehoben. Für eine ausdrucksstarke Sprache werden zu dem auch Ausrufe- und Fragezeichen verwendet.

Zu Beginn eines jeden Kapitels werden Gedichte bekannter Dichter, Philosophen, Schriftsteller und anderer bekannter Persönlichkeiten wiedergegeben und verleihen jedem Kapitel eine besondere und vereinfachen den Start in das jeweilige Kapitel.

Das Ende hat mir besonders gut gefallen, ebenso wie einige andere Wendungen, die nicht vorherzusehen waren.

Marietta durfte ich ab der ersten Seite, als sehr angenehme und witzige Person erleben. Ihre Zerrissenheit in Bezug auf die eine oder andere Entscheidungsfindung konnte ich sehr gut nachvollziehen und machte sie mir nur noch sympathischer. Die anderen handelnden Personen wurden auch sehr detailliert beschrieben.

Fazit

In „Traummänner und andere Hirngespinste“ wird auf witzige und anschauliche Art und Weise beschrieben, wie wichtig Selbstfindung für die erfolgreiche Suche einer erfüllenden, glücklichen und wahren Liebe ist. Zudem verdeutlichen die Autoren, dass innere Werte bedeutender sind als Äußerlichkeiten und man immer auf sein Herz hören sollte.