Rezension

Wohlfühlroman mit wichtiger Thematik

I Kissed Shara Wheeler -

I Kissed Shara Wheeler
von Casey McQuiston

Bewertet mit 4 Sternen

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, der Einstieg jedoch schwer. Jedes Mal, wenn ich wieder anfing weiterzulesen, brauchte ich ein paar Seiten, um wieder richtig in das Buch einsteigen zu können. Die Kapitel hatten – im Vergleich zu ihren bisherigen Büchern – eine gute Länge, die einem die Motivation am Lesen beibehalten haben lassen, sodass man besser durch das Buch kam.

Casey McQuiston zeichnet sich besonders durch ihren "Jugendslang" und Bezug zum heutigen Zeitalter aus, was mich persönlich in manchen Situation eher stört. Erwähnungen wie Tiktok oder Snapchat finde ich in Büchern – selbst, wenn diese in unserer Zeit spielen – komisch.

Was mir an ihren Büchern gefällt, ist, dass sie die Probleme der Gesellschaft gegenüber Queeren Menschen und die daraus resultierenden Schwierigkeiten thematisiert. In „I Kissed Sarah Wheeler“ wird vor allen Dingen in den Vordergrund gestellt, wie Menschen zu etwas erzogen werden, was sie eigentlich gar nicht sind oder sein wollen. Wie McQuiston dies in den einzelnen Charakteren unterbringt hat mich absolut fasziniert. Jeder hat eine andere Geschichte und Persönlichkeit. Lustige, offene Personen treffen auf die ruhigen und schüchternen und man erkennt vom Anfang bis zum Ende des Buches in jedem Charakter eine Vorwärtstendenz. Sie entwickeln sich gemeinsam und ich hatte am Ende das Gefühl, dass die aufeinandertreffenden Personen zu einer „Chosen Family“ wurden. Die Protagonistin Chloe stellt ein starkes und selbstbewusstes Mädchen dar, das vielfältige Seiten aufweist. Besonders haben mir jedoch „Smith Parker“, „Rory“ und den eher seltener erwähnten „Mr. Trumann“ gefallen. Wobei Smith wohl die größte Entwicklung als Footballstar hingelegt hat und Rory eher den mürrischen und lustigen Jungen darstellt.

Warum ich dem Roman „nur“ vier statt fünf Sternen gegeben habe, liegt daran, dass ich das Gefühl hatte, dass stellenweise zu viel, zur gleichen Zeit jedoch auch wenig passiert ist. Die „Plottwists“ haben mich auch nicht richtig von den Socken gehauen, da man immer hervorsehen konnte, wie die Probleme gelöst werden. Der Abschluss des Buches war zwar schön, ein anderes Ende hätte das Ganze jedoch spannender machen können und mir hat leider ein Epilog gefehlt.

 

Zusammenfassend lässt sich trotz der Kritik sagen, dass Casey McQuiston ein lustigen und interessanten Roman verfasst hat, welcher sich mit wichtigen Themen beschäftigt und für mich einen „Wohlfühlroman“ darstellt.