Rezension

Worte sind mächtig

Die Schule der Redner -

Die Schule der Redner
von Johann Seeger

Bewertet mit 4 Sternen

Mitte des 13. Jahrhunderts muss Leon ein geheimnisvolles Buch zur Schule der Redner bringen. Eigentlich ist er als Neffe von Rudolf von Habsburg sehr behütet aufgewachsen. Mit der ersten Liebe ändert sich alles. Auf einmal ist er ein Verfemter und muss fliehen. Unterwegs findet er Hilfe und auch in der Schule ist er willkommen. Aber seine Feinde sind ihm auf den Fersen. Obwohl er mit Begeisterung lernt wie man Worte richtig einsetzt. Wie man richtig zuhört und durch beides Menschen beeinflussen kann, muss er weitere Abenteuer bestehen.

In einer Zeit wo mehr auf die Macht des Schwertes gesetzt wird, ist die Schule außergewöhnlich, Die Lektionen in Rhetorik sind zeitlos. Es entstand beim Lesen das Gefühl, das auch irgendwann mal im Deutschunterricht gelernt zu haben.

Die Geschichte an sich ist spannend. Intrigen, Mord, Liebe und Abenteuer alles ist miteinander verwoben. Kein Element steht für sich allein, genauso wie der Held Leon nicht allein agieren kann sondern seine Freunde braucht.. Seine Feinde sind mächtig haben aber ihrerseits auch mächtige Feinde. Dieses Spiel des Gleichgewichts war gut durchdacht.

Es ist ein historischer Unterhaltungsroman. Daher muss man als Leser/in kleine Fehler verzeihen oder ignorieren. Auch war manche Beschreibung etwas zu lang geraten.

Im Gegenzug hat mir sehr gut gefallen, das der Autor sich mit den Beschreibungen von Folter und Mord sehr zurück gehalten hat. Klar es gab dem entsprechende Szenen aber sie waren nicht sehr detailliert beschrieben. Da habe ich schon sehr viel Schlimmeres gelesen.

Es ist nicht so das der Autor keine bildhafte Sprache beherrscht. Im Gegenteil, seine Beschreibung der Wanderung durch eine gefrorene eiskalte Landschaft hat bei mir dazu geführt das ich eine Decke beim Lesen brauchte. Oder die Unterrichtsstunden, sie haben bei mir Kenntnisse aus meiner Schulzeit wieder an die Oberfläche geholt.

Das Buch war spannend und hatte neue Elemente und obwohl es Nachfolgebände geben wird, hat mich das Ende vollkommen zufrieden zurück gelassen. Die Geschichte war schlüssig beendet. Wie es den Protagonisten weiter ergeht, das mag in den folgenden Bänden erzählt werden ist aber für dieses Buch nicht wichtig.