Rezension

WOW! Einfach W O W!

Zwischen den Welten 02 - Days of Blood and Starlight - Laini Taylor

Zwischen den Welten 02 - Days of Blood and Starlight
von Laini Taylor

„Days of Blood and Starlight“ ist ein düsterer Folgeband, der sich sehen lassen kann. Hier wurde kitschige Romantik und süße Liebe gestrichen und durch Blut, Verrat und dem immerwährenden Bestreben nach Frieden, ersetzt. Fantasy vom Feinsten, eine grandiose Umsetzung und ein toller Schreibstil machen Karous und Akivas Geschichte zu einem zuversichtlichen Epos. Ich warte voller Freude auf den dritten Band!

Wo würdest du dich verstecken, wenn die ganze Welt nach dir sucht?
Was würdest Du tun, wenn deine große Liebe plötzlich deine Familie auf dem Gewissen hat?
Wie würdest du entscheiden, wem du trauen kannst, und wem nicht?
Der Traum vom Frieden, den Karou und Akiva einst teilten, ist vorbei. Wenn aus Liebe Hass wird, kann uns nur noch die Hoffnung retten…

Meinung & Fazit

Akiva hat Karous Welt zum Einstürzen gebracht, zum zweiten Mal bereits. Er hat ihre gesamte Familie ausgelöscht, die Chimären sind tot. Karou verläßt Akiva und macht sich auf die Suche nach dem letzten Portal in die andere Welt, ein gefährlicher Weg welcher Karou an ihre Grenzen bringt. Akiva befürchtet das schlimmste und rechnet mit dem Tod seiner geliebten Karou und geht daher zurück zu seinen Geschwistern. Er will diesen Krieg nicht mehr und setzt alles daran die Engel umzustimmen. Doch Karou hatte ein Geheimnis: Brimstone hat ihr die Magie der Wiedererweckung beigebracht und somit ist Karou das wichtigste Puzzleteil für die bevorstehende Rebellion.

Wow – was für eine Geschichte! Dieser Band hebt sich deutlich von seinem Vorgänger ab und beweist sich durch seine durchgehende Komplexität. Die Autorin hat hier alles richtig gemacht, der Schreibstil ist fesselnd und vielschichtig. Man konnte sich alles bildlich vorstellen und hatte das beklemmende Gefühl mittendrin zu sein. Ich würde sogar behaupten, dass dieses Werk etwas ganz Besonderes ist. Für dieses Buch muss man sich die Zeit nehmen, sonst kann man diese facettenreiche Handlung gar nicht richtig erfassen.

Hauptsächlich kommen in dieser Geschichte Akiva und Karou zur Sprache, aber auch kurze Passagen werden von Freunden und Feinden übernommen. Akiva und Karou befinden sich mitten im Krieg und beide stehen auf der jeweils anderen Seite aber sind sich in Gedanken so nahe, dass dieser süße Trennungsschmerz sich immer dazwischen stiehlt. Karou will die Chimären wieder auferwecken und dabei bekommt sie unfreiwillig Hilfe von jemandem den man nicht mehr an ihrer Seite sehen wollte. 

Aber auch die Erinnerungen an ihr früheres Leben als Madrigal stellen sich Karou immer wieder in den Weg. Die Freunde von früher sind jetzt die Chimären welche hinter ihrem Rücken lästern, Engelfreundin wird sie genannt obwohl sie alle nicht mehr leben würden, wäre Karou und ihre Magie nicht. Die Rückblicke als Madrigal gefielen mir gut, sie verliehen der Geschichte mehr Lebendigkeit. Die Traurigkeit ihres Volkes wird durch Rachegelüste überschattet und Karou muss sich mit vielen neuen, zum Teil grausamen, Traditionen auseinandersetzen. 

Karou sehnt sich aber auch nach ihrem alten Leben, sie vermisst ihre Freundin Zuzanna und die gemeinsamen Unternehmungen. Unterdessen versucht Zuze mit ihre besten Freundin Kontakt aufzunehmen, sie schreibt ihr eMails und versucht sie telefonisch zu erreichen. Nichts scheint zu klappen, bis sie endlich eine kryptische Antwort von Karou erhält und Zuze schaltet ihr Gehirn auf „detektivisch“. Sie hat sich in den Kopf gesetzt ihrer Freundin zu helfen…
Akiva hat sich mit seinen Geschwistern ausgesprochen, jedenfalls wie man das unter Engel regelt, haben sie sich bekämpft und stehen nun auf der gleichen Seite. So scheint es zumindest. Akiva wird von seinen Gedanken verfolgt, er ist ständig auf der Suche nach einer Lösung die alle zufrieden stellt, aber der Krieg ist unaufhaltsam und lässt sich von einem Engel alleine nicht stoppen. Die Hoffnungslosigkeit schwebt wie ein Damoklesschwert über alle Köpfe, ob Seraphim oder Chimäre. 

Die Autorin hat den Krieg zwischen den Völkern sehr lebendig beschrieben, manche Szenen waren brutal und schonungslos und andere wiederum voller Optimismus. Ich frage mich, wie sie diese Grenze zwischen Tod und Leben so gut umschifft hat, es wirkte nie überladen. 

„Days of Blood and Starlight“ ist ein düsterer Folgeband, der sich sehen lassen kann. Hier wurde kitschige Romantik und süße Liebe gestrichen und durch Blut, Verrat und dem immerwährenden Bestreben nach Frieden, ersetzt. Fantasy vom Feinsten, eine grandiose Umsetzung und ein toller Schreibstil machen Karous und Akivas Geschichte zu einem zuversichtlichen Epos. Ich warte voller Freude auf den dritten Band! 5/5 Rawr‘s

Ich bitte darum, meine Rezensionen nicht ohne meine Einwilligung anderweitig zu veröffentlichen.
© Sarah Rawrpunx
rawrpunx.blogspot.co.at