Wunderschön
Bewertet mit 5 Sternen
Dieser Roman rührt nicht nur zu Tränen - er lässt den Leser grübeln, (ver)zweifeln, Himmel hoch jauchzen und zu Tode betrübt sein. Die gesamte Palette an Gefühlen wird hier bedient. Man fühlt mit den Protagonisten mit, hasst und liebt sie, kann sie nicht ausstehen und möchte sie in den Arm nehmen.
Als Maddie ins Koma fällt und wieder aufwacht, ist das ein Wunder. Das Theater, dass ihr Mann Ryan und seine neue Frau dann veranstalten, ist einfach nur beschämend und man weiß, woher das Wort "Fremdschämen" kommt. Während Maddie selbstlos agiert, denken die anderen an ihr eigenes Wohl. Wie sich eine Mutter fühlen muss, die die halbe Schwangerschaft nicht mitbekommen hat und die Geburt auch nicht, der dann erst gesagt wird, dass sie das Kind verloren hätte, um es dann doch kennenlernen zu dürfen - an der Hand einer Frau, die ihr Leben eingenommen hat, möchte ich mir nicht vorstellen. Dass diese Frau natürlich Angst hat, ist verständlich. Der Mann ist der einzige, der zwischen den Parteien verhandeln könnte. Allerdings versucht er immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und am Ende ist niemand einen Schritt weiter.
Was sich ganz deutlich zeigt, ist, dass am Ende die Kinder wieder einmal die Leidtragenden sind.
Ein gefühlvoller Roman, an dem man auch lange nach dem Lesen noch zu knabbern hat.