Rezension

Wundervoll poetische Sprache, allegorische Geschichte über das Menschsein

Das Leben der Elfen - Muriel Barbery

Das Leben der Elfen
von Muriel Barbery

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt: In einem Dorf in Frankreich und in Italien werden zur selben Zeit ein Findelkind aufgezogen. Während die kleine Maria sehr naturverbunden in ihrer Dorfgemeinschaft lebt, umgeben von alten waisen und heilkundigen Frauen, gelangt die musikalisch begabte Clara zu einem Klaviervirtuosen nach Rom, wo sie durch Visionen und Erzählungen ihrer Lehrer mehr über ihre Herkunft, dem Elfenreich, erfährt. Bald wird ihr klar, dass die Menschheit, und somit auch Maria und ihr Dorf von einem unheimlichen, sehr mächtigen Feind bedroht wird...

Die Sprache dieses Romans war für mich überwältigend. Sie ist sehr poetisch, manchmal blumig, metaphorisch, dann wieder klar, tiefgründig und weise. Besonders die Landschaften, ihr Wandel in den Jahreszeiten, die Tiere und die Natur allgemein, das Leben in einem Dorf und seine Bewohner, ihre Symbiose aus uraltem Wissen und tiefer Religiösität, die weisen alten Heilerinnen, werden auf eine faszinierende Art und Weise dargestellt, so dass man als Leserin in die Welt des Roman hineingezogen wird. 

Im Vergleich zur Sprache hinkt die Geschichte etwas hinterher. Erst im letzten Drittel des Buches kommt Bewegung in die Handlung. Zusammen mit dem Schluss war das im Vergleich zu der absolut überzeugenden Sprache etwas enttäuschend. Daher reichte es nur für 4 Sterne. 

Mein Fazit: Die Weisheiten und Wahrheiten, die das Buch enthält, die das Leben und das Menschsein betreffen, waren neben der Sprache das Highlight des Romans. Auf jeden Fall werde ich das Buch noch öfters lesen, da ich festgestellt habe, dass ich bei jedem Lesen neue Aspekte und Facetten entdecken konnte. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!