Rezension

Zuckersüßes für zwischendruch <3

Bad Bachelor - Stefanie London

Bad Bachelor
von Stefanie London

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht alles ist immer so, wie es von außen wirkt. Oder wie eine App ein Leben durcheinanderwirbeln kann…

Inhalt:
Was wäre, wenn es eine App zur Bewertung von New Yorks heißesten Single-Männern gäbe? Und warum sich auf Prince Charming konzentrieren, wenn man den neuesten Klatsch über die am schlechtesten bewerteten Bachelors lesen kann – New York Citys berüchtigtste Bad Boys!
Reed McMahon kann den Tratsch über die Bad Bachelors App nicht mehr hören. Er ist ein PR-Genie und als „Image-Fixer“ bekannt, aber nun holen ihn seine Frauengeschichten ein. Denn er ist New Yorks Bad Bachelor Nummer 1. Reed braucht dringend ein PR-Wunder, um seinen Ruf und seinen Job nicht zu verlieren.
Als Reed Darcy Greer anbietet, ihr bei der Rettung ihrer kurz vor der Schließung stehenden Bibliothek zu helfen, glaubt sie ihm zunächst kein Wort. Denn Darcy weiß, dass Reed genau die Art Mann ist, von der sie sich fernhalten sollte. Aber die Bibliothek braucht wirklich Hilfe. Also stimmt Darcy zu und beginnt gemeinsam mit Reed eine Charity-Veranstaltung zu planen. Dabei erkennt sie, dass manchmal mehr hinter einem Menschen steckt, als sein Ruf verrät… (© Forever by Ullstein)

Meine Meinung:
Ich war bei der Preview von Forever, Impress und Dark Diamonds auf der FBM 2018 dabei und war schon damals von der Idee des Buches angetan. Es klang echt gut.
Eine App, wo man als Frau die Singles der Welt bewerten kann? Für mich war aber auch klar, dass so eine App auch ausgenutzt werden kann und das muss auch unser Protagonist Reed am eigenen Leib erfahren.
Tja, nur weil man die Frauen VORHER sagt, dass er nichts Festes will, heißt das lange nicht, dass sie das NACHHER auch wirklich verstehen.

Reed McMahon ist jedenfalls mehr als er zu sein scheint. Er ist erfolgreich in seinem Job, sieht absolut heiß aus und weiß sich auszudrücken. Er besitzt Charme, Ausstrahlung und ein großes Selbstbewusstsein. Aber nicht alles ist aus Gold, was glänzt und auch Reed hat Dinge, die er nicht mit der Welt teilen möchte. Aber wenn man schon der „Bad Bachelor“ von New York ist, dann ist man quasi ein Promi und Promis haben keine Privatsphäre. 
Das, was die App in Reed Leben verursacht war für mich einerseits nichts neues, aber andererseits hat es mich total schockiert. Kunden springen hab. Seine Familie wird belästigt. Rache mittels Online-Bewertungen. Es gab Momente, da habe ich beim Lesen echt an der Menschheit gezweifelt, vor allem, weil das wirklich so passieren könnte. Wobei ich mich immer noch Frage, wie eine App bzw. der Programmierer weiß, wer alles Single in einer so großen Stadt wie New York ist. Aber gut, die Message hat die Logikfrage in den Hintergrund rutschen lassen.

Darcy hat schon einiges hinter sich: Eltern, die sie nicht verstehen, eine beinahe-Hochzeit, die aus einem guten Grund nicht stattgefunden hat und Vorurteile, weil sie nicht wie eine gewöhnliche Bibliothekarin aussieht. Darcy sieht mit ihren vielen Tattoos wild aus, aber im Grunde ist sie ein Schaf im Wolfspeltz, denn sie ist loyal, herzlich und wenn sie erst versucht hinter eine Fassade zu blicken, tut sie das mit vollem Herzen. Sie liebt es zu lesen und möchte die Bibliothek vor dem Ruin retten. Dafür tut sie sogar das unmöglichste und akzeptiert diesen arroganten Schnösel, der seine Dienste als PR-Berater gratis zur Verfügung stellt.

Man könnte meinen hier gilt die Regel:
Gegensätze ziehen sich an, aber so ist es gar nicht. Darcy und Read sind sich ähnlicher, als sie anfangs zu vermuten wagen, aber als sie sich immer besser kennenlernen, erkennen sie, dass sich mehr hinter der großen Klappe und dem Riesenego verbirgt, als Anfangs angenommen. 

Ganz Besonders gerne mochte ich, wie das Thema Internet aufgegriffen worden ist, denn Anonym sind die Leute mutiger und das wird auch hier deutlich gezeigt. Und welche Folgen solche vermehrte Falschaussagen von Anonymen Bewerterinnen haben können.

Die Schreibweise ist locker, leicht und flüssig zu lesen. Die Dialoge witzig und voller Wortgefetze. Die Sichtwechsel zwischen Darcy und Reed gab dem Leser die Möglichkeit die beiden besser kennenzulernen.

Fazit:
Alles in allem fand ich „Bad Bachelor“ gut zu lesen. Es hat Spaß gemacht Darcy und Reed kennenzulernen und deren Weg zu verfolgen. Die Thematik fand ich großteils auch gut umgesetzt. Es ist ein Buch zum Realität vergessen und abtauchen. Es ist tiefgründiger als gedacht, aber nicht so anspruchsvoll, dass man den Erholungsfaktor einbüßt. Mich konnte es jedenfalls gut unterhalten.
Von mir bekommt Band 1 von „Bad Bachelor“ 4 von 5 Federn.