Rezension

Zürich und Kolonialismus, echt?

Zürcher Verstrickungen -

Zürcher Verstrickungen
von Gabriela Kasperski

Bewertet mit 4 Sternen

Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht hier um einen cold case. Am Tag vor 9/11 verschwindet die Mutter von Nelly spurlos. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war Zürich und so beginnt ihre Tochter Nelly hier ihre Suche. Ist der Fall damals aufgrund der Geschehnisse in New York nicht weiter verfolgt worden oder gab es dafür andere Gründe.

Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für ein Filmfestival, in dem die junge Regisseurin ihren Film ZüriKolon präsentieren möchte. Warum sind einige Familienmitglieder so gegen diese Filmpremiere, in der es um Zürichs Anteil am Kolonialismus geht?

Bei ihren Recherchen stoßen die Ermittler in ein regelrechtes Wespennest und es tun sich Abgründe in der bekannten und angesehenen Familie derer von Hartmann auf.

Gabriela Kasperski hat sich in diesem Buch einem interessanten Thema gewidmet. Ich habe die Schweiz bisher nie mit Kolonialismus in Verbindung gebracht, da es keinen direkten Meereszugang gibt. Aber klar, die Menschen haben ihr Geld mit den Produkten der Plantagen aus Übersee gemacht.

Ein toller Krimi mit engagierten Privatermittlern, bei dem ich zwar von Beginn an eine Ahnung gehabt habe wie was zusammenhängen könnte. Die Komplexität der unterschiedlichen Ereignisse konnte mich zum Ende hin, dann doch überraschen.

Gabriela Kasperski ist definitiv eine Autorin, die ich im Auge behalten werde.