Rezension

Zwei Schwestern. Eine Insel. Eine Tragödie.

The Castaways -

The Castaways
von Lucy Clarke

Bewertet mit 5 Sternen

Einsame Inseln und Survival-Stories strahlen immer eine gewisse Faszination aus, diese Locked-In Szenarios sind erschreckend und spannend zugleich. Und dann auch noch von einer meiner Lieblings-Autorinnen- ein absolutes Must-Read. Das Buch war weniger dramatisch angelegt, als vermutet, hat mir aber wahnsinnig gut gefallen und war bis zum Ende hin durchweg spannend und gipfelt in ein überraschendes Finale.

 

Zum Inhalt: Lori und Erin stecken beide mit ihrem Leben in einer Sackgasse, als die beschließen Urlaub auf Fidschi zu machen. Doch nach einem schlimmen Streit, fliegt Lori ohne Erin weiter. Und verschwindet spurlos. Denn das Flugzeug in den sie sitzt stürzt ab und verschwindet vom Radar der Flugaufsicht. Erin hört nie auf nach Lori zu suchen und dann taucht zwei Jahre nach dem Unglück plötzlich der Pilot der Maschine auf. 

 

Das Buch wird abwechseln aus den Perspektiven der beiden Schwestern erzählt, wobei Erins Perspektive in der Gegenwart spielt und Loris am Beginn der Reise startet und sich um die knapp 30 Tage auf der Insel dreht. Dadurch steuert man in Loris Perspektive auf die scheinbar unausweichliche Katastrophe zu, denn das die Ressourcen auf der Insel sind begrenzt und die Stimmung droht zu kippen. Die Atmosphäre wird immer aussichtsloser und bedrohlicher, was für ordentlich Spannung sorgt. 

 

Erin hingegen ermittelt auf eigene Faust, gibt nicht aus und wirkt dadurch sehr unnachgiebig und starrköpfig. Sie ist die Einzige, die nicht hinnehmen will, dass die Flugreisenden alle tot sind. Einerseits wirkt ihr Verhalten bewundernswert, andererseits fast schon wahnhaft. Ihrem ganzen Handeln wohnen eine Verzweiflung und Hilflosigkeit inne, die mich teilweise an ihrer geistigen Verfassung zweifeln ließen.

 

Beide Perspektiven sind auf ihre ganz eigene Weise spannend und das Buch liest sich wirklich fesselnd. Ich wollte unbedingt wissen was passiert ist, während nach und nach die Geheimnisse der Flugreisenden aufgedeckt werden. Dadurch spitzt sich die Situation auf der Insel weiter zu, was ein guter Kniff ist. Denn plötzlich ist die Natur selbst nicht mehr das einzig Bedrohliche. 

 

Das Buch war unglaubliche packend bis zum Schluss und hat mir richtig gut gefallen