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Da dieser Roman nicht fiktiv ist, kann ich die "Handlung" nicht bewerten. Der Schreibstil ist gut, man kann die Erlebnisse flüssig lesen. Auch die Art und Weise, wie immer mal wieder das aktuelle Tagesgeschehen oder Begebenheiten der Vergangenheit in die Beschreibung einfließen, ist gut nachvollziehbar und wirkt nicht etwa störend, sondern eher passend zum Verlauf der Erzählung.
Es ist schwer, etwas über das Buch zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Deshalb werde ich mich kurzfassen und mehr auf die Stilistik eingehen.
Ich habe das Buch bei einer Leserunde gewonnen und musste über meine Meinung eine Weile nachdenken, da die Geschichten einen doch irgendwie packen und nicht so schnell loslassen; man muss sich bewusst zurücklehnen und auf Distanz gehen, um sie zu betrachten und sich eine Meinung bilden zu können.
Direkt vorne weg, ich bin weder selbst betroffen noch kenne ich, soweit ich es weiß, jemanden, der intersexuell auf die Welt gekommen ist. Ich habe nur letztens in einer Zeitschrift einen Artikel über dieses Thema gelesen, und als ich nun in der Bücherei über dieses Buch gestolpert bin, dachte ich, ich könnte ein bisschen tiefere Einblicke in die Problematiken der Intersexualität erlangen.
Das Buch hat mich von der ersten Sekunde an gefesselt. Ich konnte es überhaupt nicht mehr aus der Hand legen; gut, dass es nicht allzu dick ist. Lois Lowry beschreibt das Leben in dieser zukünftigen Stadt sehr genau, es klingt alles zunächst sehr sauber, ordentlich. Es gibt keine Streits oder Kriege, jeder ist zufrieden.
Ich habe dieses Buch gelesen, nachdem ich so viele widersprüchliche Informationen in den Medien mitbekommen habe. Ganz ehrlich habe ich mich vorher aber auch nicht richtig bewusst mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Geschichte "bewerten" kann man meiner Meinung nach überhaupt nicht. Was sie erlebt hat, war schrecklich, egal wie man es dreht und wendet.
Ich habe das Buch nur aus Interesse gelesen; ich persönlich kenne niemanden, der von dieser Krankheit betroffen ist. Von daher habe ich eventuell eine andere Perspektive auf die Dinge als manch anderer.
Die Idee, die hinter diesem Buchkonzept steht, hat mich im Vorhinein völlig fasziniert: der Tod selbst erzählt die Geschichte der kleinen Liesel. Natürlich weiß er über Dinge Bescheid, die später erst passieren werden, oder die Liesel nicht mitbekommen kann. Das hat eine ganz eigene Spannung und trägt die Geschichte auf eine Art und Weise, die ich so noch nicht kannte.
Normalerweise finde ich, dass Stephen King nicht sehr gut darin ist sich kurz zu fassen. Er braucht einfach Zeit, um seine Charaktere zu entwickeln, wie man an seinen durchaus größtenteils sehr langen Romanen erkennen kann. Damit will ich keinesfalls sagen, dass das langweilig ist! Er ist unglaublich gut darin, Details zu beschreiben, damit man sich in die Geschichte einfühlen kann.
Also, eines vorneweg, der Roman ist genial geschrieben. Insbesondere die ersten beiden Drittel haben mich überhaupt nicht mehr losgelassen. Rose' Geschichte ist so realistisch geschildert, und leider ja auch so vorstellbar, und ihre Figur ist mit so viel Tiefe beschrieben, dass man absolut mit ihr mitfühlt.
Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte. Jon Krakauer hat versucht anhand von Tagebucheinträgen, Fotos und Weges-Bekanntschaften den Ablauf der Ereignisse nachzuverfolgen, die zu dem traurigen Ende von Chris geführt haben. Gleichzeitig lässt der Autor unglaublich viel von sich selbst und dem amerikanischen Verständnis von der Sehnsucht nach Freiheit und Wildnis einfließen.
