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„Eines Morgens wachte Ida auf und fragte sich, wer man eigentlich war, wenn sich das, was man am besten konnte, aus dem eigenen Körper geschält hatte und über Nacht klammheimlich verschwunden war.“
Jakob Thomä hat es sich zur Aufgabe gesetzt, alle die Menschheit bedrohenden Risiken in einem kleinen (210-seitigen) Buch zusammenzufassen und zu erläutern. Angefangen bei der Atombombe über Cyberrisiken, Geoengineering, Künstliche Intelligenz, Nanotechnologie, Vulkane und Waffen bis zu Zombies wird jeder Buchstabe des Alphabets in diesem Buch abgedeckt.
„Plötzlich war ich da. Ich wusste, dass ich ein kleines Leuchten im Nichts war. Ein Glimmen. Aber mehr wusste ich nicht.“ Das kleine Leuchten im Nichts trifft auf die Raupe Yara und wird zu ihrem Protegé. Yara öffnet sieben Türen für das kleine Leuchten und unterhält sich mit ihm.
„Das Leben in Kosakenberg war wie Marmelade in einem Glas konserviert, ein anderes Jahrhundert.“
„Ob es im Westen alles gab? Ob man wirklich überall hinreisen konnte? Ob eine Sprache für ein Land reichte? Für das Sagbare und Unsagbare, Offensichtliche und Verborgene, Wahre und Unwahre?“
Nachdem die alleinstehende Florence Butterfield einen Unfall erleidet und an den Rollstuhl gefesselt ist, wird klar, dass sie nicht mehr alleine in ihrem Cottage wohnen kann. Ihre Suche nach einer geeigneten Seniorenresidenz ist schließlich erfolgreich. Babbington Hall ähnelt eher einem Herrenhaus mit seinem großen, verwinkelten Garten voller Obstbäume und Wildblumen als einem Altersheim.
„Bitte lass mich deine Augen sehen! Deine großen dunklen Augen! Sie sind kalt, ja, das weiß ich! Aber lass sie mich anschauen, lass mich tief in sie hineinsehen und sehen, ob es in der tiefsten Tiefe einen Gedanken für mich gibt, einen kleinen guten Gedanken über mich!“
„Die Erde dreht sich. Vom Sonnenlicht beschienen, den Mond betrachtend. Auch ich werde mich stets wandeln und weiterentwickeln, fest verwurzelt mit der Erde zum Himmel blickend. Um dem Leser, der gerade diese Buchseite aufschlägt, eine «größere Wahrheit» zu vermitteln.“
Die amerikanische Journalistin Abigail Tucker – selbst eine große Katzennärrin – geht in ihrem Werk „Der Tiger in der guten Stube“ der Frage nach, warum Katzen derartig beim Menschen beliebt sind.
„Es ist so viel Wut in dir“, bekommt Leila, die Protagonistin und Ich-Erzählerin des Romans „Nichts in den Pflanzen“ stets zu hören und so ist es auch – Leila, deren Name nicht umsonst „sehr finstere lange Nacht“ bedeutet, bringt Wut und Zerstörung mit sich. Für ihr Drehbuch, das gleichzeitig ihr Durchbruch in der Filmwelt sein soll, ist sie bereit über Leichen zu gehen.
„Trotzdem gab ich nicht auf. Es gibt Projekte, die eine Art Unausweichlichkeit haben, dich jenseits aller Vernunft fesseln, aus Gründen, die du nicht verstehst. Oft sind das Fata Morganas, das weißt du, aber du kannst nicht anders, als dich ihr so weit anzunähern, bis sie vor dir verschwindet. Die Bombe war so etwas.
Malibu, 1983. Die jährliche Sommerparty von Nina Riva, Surfstar und Supermodell, steht bevor. Es ist das Event des Jahres, und niemand möchte die Gelegenheit missen, um mit den berühmten Riva-Geschwistern zu feiern. Nur Nina wünscht sich an diesem Tag so weit weg wie möglich: Nachdem ihr Mann sie betrogen hat, würde sie die Party am liebsten abblasen.
„Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein Lebensraum, eine Nische im großen komplexen Haus des Lebens.“
„Thea hält in der einen Hand die Puppe von Walter, in der anderen das glänzende Haus. Ein Leben lang ist sie in dieser Stadt angestarrt worden, aber einen Spiegel hat es nie gegeben. Die Amsterdamer gaffen Thea so lange an, bis sie sich als alles Mögliche, nur nicht als das fühlt, was sie wirklich ist.
„Ich war von klein auf dazu erzogen worden, mir und anderen Mädchen und Frauen nicht zu glauben, an meiner und der Geschichte jeder Einzelnen zu zweifeln, weil nur so die große Geschichte im Dunkeln blieb.“
„Das Zuhause ist ein nicht enden wollender Tanz, in dem sich Dinge und Menschen gegenseitig kultivieren. Im Zuhause bändigen wir uns selbst, um uns an die Welt anzupassen, in der wir leben, zähmen zugleich aber auch die Welt und verändern sie, bis sie unserer äußeren Gestalt und unserem Bild zum Verwechseln ähnlich sieht.“
„Meine insgesamt sehr unterschiedlichen Texte, die alle aus meiner langen und komplizierten persönlichen Geschichte, der Vielzahl an mir zugewiesenen Rollen und meinen Grübeleien entstanden waren, wurden versimpelt und nach Lust und Laune angeführt. […] Nach dieser Vereinnahmung meiner Texte konnte ich kein Wort mehr schreiben.“ (S. 69f.)
Ort: Das Meer, in unmittelbarer Nähe zum Festland. Zeitpunkt: Ein nicht näher spezifizierter Zeitraum in der Zukunft. Yada, fast achtzehn Jahre alt, lebt mit ihrem Vater und einigen anderen Bewohnern auf einer Seestatt, denn das Festland ist aufgrund von Naturkatastrophen in einem chaotischen Zustand.
„Aber wir alle sind außerstande, die Welt, in der wir leben, wirklich zu sehen, eine Welt, die den Widerspruch zwischen ihrer Banalität und ihren Extremen in sich trägt – wir sehen diese Welt höchstens für kurze Augenblicke, und dann wieder für lange Zeit nicht, wenn überhaupt noch jemals.
»Lesen errichtet eine innige Kommunikation, eine klangvolle Einsamkeit.«