Magazin

Der schwedische Autor Henning Mankell ist erkrankt

Ich habe Anfang der Woche auf einer Startseite eines Webbetreibers gelesen: Henning Mankell an Krebs erkrankt. Diese Meldung hat mich für wenige Minute zunächst berührt. Da ich bei der Arbeit gewesen bin, um für meinen Chef die E-Mail-Eingänge zu überprüfen, konnte ich mich mit der Meldung nicht weiter beschäftigen. Dennoch hat mich diese Meldung nicht in Ruhe gelassen, und habe mich später mit dieser Meldung beschäftigt.

Laut Bericht auf seiner deutschen Internetseite ist Henning Mankell zunächst mit Schmerzen zu einem Orthopäden am Anfang des Jahres gefahren - mit einem Bandscheibenvorfall im Nackenbereich. Wenige Tagen später erhielt die Mitteilung, dass sich herausgestellt hat, dass er einen Tumor im Nacken und einen in der linken Lunge hat. In den kommenden vierzehn Tage nach seiner Diagnose beschäftigt er sich mit der Erkrankung und den vielen Untersuchungsberichten. Er hat zwar Angst, aber er versucht so gut wie es geht damit zurecht zu kommen.

Dass Henning Mankell sich mit seiner Erkrankung an die Öffentlichkeit wendet, ist seine Absicht, weil viele Menschen auf der Welt mit dem Krebs kämpfen. Somit möchte Henning Mankell ein Zeichen setzen, und den vielen Krebspatienten Mut machen, dass sie nicht alleine sind.

Ich habe mich dafür entschieden, hier einen Artikel über Henning Mankell und seine Erkrankung zu schreiben, weil ich ihn als Autor und politisch Interessierten sehr schätze. In Schweden existierte ebenso die 68er-Bewegung, in der Mankell sich engagierte. Später setzte er sich gegen den Vietnamkrieg und das Apartheidsregime in Südafrika ein. 1972 reiste Mankell das erste Mal nach Afrika - nach Sambia - und lebte dort dann zwei Jahre. Heute lebt er abwechselnd in Schweden und Mosambik. In jungen Jahren setzte sich Mankell bereits mit der portugiesischen Kolonialpolitik auseinander, und er hat sich von dem Land aufgrund von mehreren Reiseaufenthalten inspirieren lassen, was sich teilweise in seinen Romanen wiederfindet. Ich schätze sein Engagement besonders in Bezug auf Afrika da ich selbst ein afrikanisches Land mehrmals bereist habe, das von italienischen und britischen Kolonialmächten beherrscht wurde, und anschließend dreißig Jahre in einem Unabhängigkeitskrieg verharrte. Ich kenne "Kriegsspuren", die die Infrastruktur und die Bevölkerung schmerzhaft verletzt haben. Daher kann ich Henning Mankells politische Beweggründe nachvollziehen, auch in Bezug auf Fremdenfeindlichkeit, für die er sich in Schweden einsetzt.

Aufgrund seines Engagements wünsche ich ihm die beste Genesung, und dass er sich nicht von dem Krebs unterkriegen lässt, und diese Krankheit besiegt. Und dass er weiterhin lesenswerte Bücher schreibt. Am kommenden Montag - 3. Februar - wird Henning Mankell 66 Jahre alt.

Kommentare

Streiflicht kommentierte am 02. Februar 2014 um 14:18

Ich habe auch gelesen, dass er schwer an Krebs erkrankt ist. Und Dein Artikel hat mich sehr berührt. Ich mag seine Bücher allesamt und auch er als Mensch ist sehr interessant. Ich wünsche ihm alles, alles Gute und auch herzliche Glückwünsche zum Geburtstag!

Sommerzauber02 kommentierte am 02. Februar 2014 um 18:49

@Streiflicht, vielen Dank für dein Feedback.

Streiflicht kommentierte am 03. Februar 2014 um 18:12

schade, dass es sonst keinen interessiert!

Sommerzauber02 kommentierte am 03. Februar 2014 um 19:35

Tja, es stößt auf nicht sehr viel Aufmerksamkeit. Wenn jemand wie ich beruflich mit Krankheiten und Patienten zu tun hat, und im nähreren Umkreis Krebspatienten kennt, nimmt man vielleicht eher solche Meldungen wahr. Zumal Henning Mankell einen guten Monat älter als mein eigener Vater ist.

Streiflicht kommentierte am 04. Februar 2014 um 17:41

Schade, da er meiner Meinung nach ein bedeutender zeitgenössischer Autor ist und außerdem offensichtlich auch ein toller Mensch! Naja, drücken wir ihm die Daumen und hoffen das Beste!

Borkum kommentierte am 03. Februar 2014 um 18:20

Ich habe auch gelesen, dass er an Krebs erkrankt ist und es tut mir sehr leid, denn ich liebe seine Bücher. Nicht nur seine Krimis sondern auch die Romane, die von Afrika und seinen Bewohnern handeln.

Ich wünsche ihm viel Kraft für den vor ihm liegenden Weg und alles Gute.

Miriam Collas kommentierte am 03. Februar 2014 um 20:36

Vielen Dank für Deinen Artikel. Ich wünsche Mankell viel Kraft für eine schnelle und gute Genesung. Alles Liebe für ihn!

fio kommentierte am 04. Februar 2014 um 21:56

Dein Artikel hat mich wirklich sehr berührt. Nicht nur, dass du das Thema aufgegriffen hast (was ich nicht selbstverständlich finde), sondern auch die Art, wie du über Mankell schreibst. Ich wünsche Henning Mankell von Herzen viel Kraft für den Kampf gegen den Krebs.

Streiflicht kommentierte am 05. Februar 2014 um 17:36

da gebe ich dir recht, ich finde den artikel auch sehr gut!

Streiflicht kommentierte am 11. Februar 2014 um 17:47

http://www.mankell.de/index.php/biographie/henning-mankell-schreibt-uebe...

hier nochmal zum nachlesen...

Karithana kommentierte am 01. Mai 2014 um 17:52

Hallo,

ich bin über einen anderen Post auf deinem Profil gelandet und habe dann den Artikel gesehen. 

Ist jetzt schon eine Weile her, wollte aber auch was posten :-)

Von Mankell lese ich zwar überwiegend Wallander (war im ersten Schwedenurlaub extra in Ystad), aber kenne auch ein paar seiner anderen Bücher, z.B. Tea Bag und der Chronist der Winde. Ersteres gefiel mir deutlich besser. 

Ich finde es auch gut, dass er andere damit unterstützen möchte. 

Sommerzauber02 kommentierte am 06. Mai 2014 um 23:22

Danke Karithana für deinen Beitrag. Die Wallander-Bücher habe ich nicht, dafür aber andere Bücher von ihm. Wallander habe ich in der Regel im TV gesehen bisher. Vielleicht werde ich irgendwann auch die Bücher zu der Reihe lesen. Zur Zeit werden ältere Wallander-Filme (z.B. von 2005) wiederholt. Da wäre es jetzt an der Zeit, diese Geschichten zu lesen. Weil an die älteren Filme erinnere ich mich auch nicht mehr hundertprozentig.