Rezension

Abbey Road Murder Song - Die Beatles, ihr Schutzengel und mehr

Abbey Road Murder Song - William Shaw

Abbey Road Murder Song
von William Shaw

Bewertet mit 4 Sternen

London 1968, die Beatles weltbekannt. Was für eine tolle Zeit. Man kann sie aber auch gelassener sehen; und genau das tut William Shaw in seinem Roman. Diskriminierung von Frauen, Rassismus, Vorurteile sind ganz normale Alltagserscheinungen. Der Mord an einer jungen Frau ist nicht mehr so empörend als ihr unsittliches Verhalten unterstellt wird. Trotzdem versucht Breen, das Verbrechen aufzuklären, unterstützt von einer Polizeiänwärterin, die Konventionen missachtet und ihn zunächst unsäglich nervt. Bei seinen Kollegen weder besonders beliebt noch besonders geachtet, nachdem er seinen Partner nicht geschützt hat, verbeißt er sich in diesen Mordfall und untersucht auch abwegige Spuren. Er kommt in Kontakt mit wenig angesehenen Afrikanern, die die Briten für den Krieg in Biafra und das Morden dort verantwortlich machen. Seine Kollegin erweist sich als clever und ermittelt erfolgreich, findet einen guten Draht zu Jugendlichen. Sie ist die eine erfrischende Figur in diesem Krimi. Durch sie wird das Thema Beatles wenigstens ein wenig mit einbezogen.
Klar, dass in einem Krimi verwirrende Spuren gelegt werden, Zeitgeschichte eine Rolle spielt und Hauptpersonen einige Macken haben. Deswegen muss aber Unterhaltung und Spaß nicht auf der Strecke bleiben, wie hier geschehen. Wenigstens kommen im letzten Fünftel des Buches noch unerwartete, mich zum Teil befremdende Ereignisse hinzu, so dass das Buch doch noch einen Eindruck hinterlässt und zum Nachdenken anregt.