Rezension

Absolut enttäuschend

Spiegelkind - Alina Bronsky

Spiegelkind
von Alina Bronsky

Inhalt

An dem Tag, an dem ihre Mutter verschwindet, bricht für Juli eine Welt zusammen. Zum ersten Mal in ihrem Leben, beginnt sie, das System der Normalität zu hinterfragen. Für die Gesellschaft war nichts wichtiger, als normal zu sein. Leute, die anderes waren, waren Freaks, Ausgestoßene ohne Rechte. Doch warum ermittelt niemand in dem Vermisstenfall ihrer Mutter? Warum verhält ihr Vater sich so komisch?

Als sie schließlich erfährt, dass ihre Mutter fliehen musste, weil sie eine Phee war, versteht Juli gar nichts mehr. Was ist eine Phee? Warum ist es schlimm, eine zu sein? Und was bedeutet es für sie, Juli, das sie eine Pheentochter ist?

Als Ksü neu an ihre Schule kommt, fängt sie an, sich zu wehren. Gegen das System, gegen ihren Vater, gegen einfach alles. Sie hat nur noch eines im Sinn: ihre Mutter zu finden und herauszufinden, was es mit den Pheen auf sich hat. Koste, was es wolle…

Meine Meinung

Spiegelkind ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über die Findung der eignen Identität und über das Ausbrechen aus der Norm, alles zusammen verpackt in einer fantastischen Geschichte über magische Gemälde und die Magie des Zeichnens. Doch im Grunde liest es sich mehr wie ein Leitfaden durch die Pubertät als ein wirkliches Fantasy-Buch.

Die Figuren bleiben viel zu blass, angefangen bei Juli und ihrer Familie bis hin zu Ivan, bei dem man lange Zeit wartet, ob sich etwas zwischen ihm und Juli entwickelt. Die einzige Figur, die ein wenig Farbe erhält, ist die leicht verrückte Ksü, aber auch sie ist viel blasser als sie sein müsste. Sie hat viel Potenzial, aber scheinbar wurde nicht allzu viel Wert auf die Charaktere gelegt.

Der Plot selbst ist okay, aber vor allem im Mittelteil sehr langatmig. Ein paar mehr Ideen und Handlungen hätten der Geschichte gut getan. Es liest sich ein bisschen, als wären der Autorin in der Mitte die Ideen ausgegangen und überhaupt wirkt die Welt nicht allzu komplex. Die Strukturen der Welt sind nur oberflächlich beschrieben, hier hätte ich mir mehr Details gewünscht. Das wäre wahrscheinlich spannender gewesen als der Plot selbst, in dem anfangs nichts passiert und am Ende alles Schlag auf Schlag geht.

Das schönste an diesem Buch ist und bleibt das Cover, dessen Titel auch nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun hat. Eine eventuelle Fortsetzung werde ich wahrscheinlich nicht lesen.

3 von 5 Punkten
 Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot ½ Punkt, Figuren 0 Punkte, Sprache ½ Punkt

~*~ Arena ~*~ 304 Seiten ~*~ ISBN: 978-3401067988 ~*~ Gebunden mit Schutzumschlag ~*~ 14,99€

Kommentare

Deengla kommentierte am 13. September 2013 um 15:01

Schöne Rezi. Ich habe das Buch auch gelesen und kann dir wirklich in allen Punkten zustimmen. Schade, es klang so vielversprechend.