Allgemeinplätze, Widersprüche, Selbstbespiegelung – wo ist der Plan?
Bewertet mit 1.5 Sternen
Eine Frau – ein Plan. Wenn ich jetzt boshaft wäre, würde ich fragen: war der Plan, mit dem Namen 'Musk' Geld zu verdienen? Einen Plan kann ich jedenfalls im Leben von Maye Musk nicht erkennen. Es ging ziemlich chaotisch zu. Eines muss man ihr allerdings lassen: sie hat ihr Leben als allein erziehende Mutter von drei Kindern gut gemeistert, hat es selbst zu etwas gebracht und ihr Sohn Elon Musk ist weltbekannt und sehr erfolgreich.
Solch' ein Leben könnte sicher anderen als Vorbild dienen oder zumindest Anregungen bieten, wie eine Frau ihr Leben gestalten könnte, selbstbestimmt und erfolgreich, auch noch im Alter. Aber leider ist dieses Buch etwas verworren – trotz einer guten Einteilung: Schönheit – Abenteuer – Familie – Erfolg – Gesundheit – und strotzt nur so von Allgemeinplätzen, mit denen man nichts anfangen kann:
"Wissen Sie zu schätzen, wenn es jemand gut mit Ihnen meint." (136)
"Bleiben Sie so positiv wie nur irgend möglich." (157)
"Je härter man arbeitet, um so glücklicher wird man." (139) - was ich im Übrigen bezweifle, ebenso wie
"71 ist ein tolles Alter." (223)
"Mit der richtigen Einstellung, einem guten Plan und etwas Risikobereitschaft können Sie sogar auf den Mars fliegen, wenn Sie das wollen." (11) - So ein Quatsch!!
Im 2. Kapitel erfahren wir einiges über ihre Herkunft und ihr Leben. Ich finde, das hätte gut an den Anfang gepasst. Statt dessen geht es im 1. Kapitel um Schönheit, um Mode und Kosmetik, übrigens in sehr einfacher Sprache. Das ist die Siebzigjährige, auf dem Titelblatt wahnsinnig toll gestylt, faltenlos, obwohl sie selber schreibt, dass sie gegen Schönheitswahn ist. Wer im Internet sucht, wird fündig und sieht, dass sie ungeschminkt so normal aussieht wie andere Siebzigjährige auch. Ihre Kosmetik- und Modetipps sind unbrauchbare Allerweltsvorschläge, vage und allgemein.
Es ist ein Buch der Selbstbespiegelung, voller Allgemeinplätze und Ratschläge, mit denen man nichts anfangen kann. Hanebüchene unrealistische Bemerkungen (s.o.) und Widersprüche ziehen sich durch das Buch. Zudem ist es einfach nur langweilig.