Rezension

Altbekanntes Konzept mit neuem Namen

Life changing food - Eva Fischer

Life changing food
von Eva Fischer

Die Autorin von "Life Changing Food" Eva Fischer hat Zöliakie. Das ist eine Glutenunverträglichkeit, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann, wenn man seine Ernährungsweise nicht anpasst. Diese Tatsache hat Eva Fischers Leben nachhaltig verändert. Die Beschäftigung mit der Ernährung hat zu einem Foodblog,einer ernährungsbezogenen beruflichen Laufbahn und letzten Endes auch zu
diesem Buch geführt.
Sprich: Eva Fischers Ernährungsumstellung hat ihre Weichen auf ganzer Linie neu gestellt. Sie is(s)t gesünder und abwechslungsreicher und hat sich auch beruflich dem Thema Ernährung verschrieben.

Ihr Ernährungskonzept hat sie daher „Life Changing Food“ genannt. Also grob gesagt: lebensveränderndes Essen. Sie steht vollkommen hinter ihrem
Konzept und gibt in diesem Buch den interessierten Lesern alles mit, was nötig ist, um auch diesen gesünderen Weg zu gehen.
Sie beleuchtet heimische, sowie exotische „Superfoods“. (Das sind Lebensmittel mit besonders hoher Nährstoffdichte bei wenig Kalorien).
Sie erklärt, wie sich ein gutes Essen zusammensetzt und benutzt dabei zum besseren Verständnis bunte Illustrationen.

Aber sie gibt auch Tipps wie eine Umstellung auf die neue Ernährungsweise besser klappt. Dabei geht sie nicht nur auf ihre Einkaufslisten ein, und stellt einen 3 Wochen Plan mit Rezeptvorschlägen auf, sondern gibt auch „Lebenshilfe“ um zusätzlich die Seele mitzunehmen. Den inneren Schweinehund
überwinden, sich mit Menschen umgeben, die einem gut tun, positives Denken, um nur einige Dinge zu nennen. Das tut sie aber nicht mit
erhobenem Zeigefinger und seitenlang, sondern gibt ganz kurz und knackig Denkanstöße. Hierzu gehören auch die kurzen Zitate von begeisterten
Menschen, die Eva Fischers Ernährungskonzept ausprobiert haben.
Ein Wermutstropfen ist für mich, dass Eva Fischer in manchen Rezepten Vollkornbrot erwähnt, aber nicht wirklich darauf eingeht, wie man als
Zöliakie-Betroffener Vollkornbrot ohne Gluten bekommt. Einzig den Hinweis „glutenfrei, wenn man glutenfreies Mehl benutzt“ gibt es auf den
Rezeptseiten . Außerdem befindet sich in 50% der Rezepte Kokos in verschiedenen Formen. (Kokosblütenzucker, Kokosöl, Kokoschips, Kokosmilch, Kokossahne...) Kokos ist ein Trendprodukt, das man sicherlich auch durch andere Zutaten ersetzen kann, aber hier wird kaum auf Alternativnutzung aufmerksam gemacht.
(Was mich zu Beginn auch massiv stört ist dieses ständige "LCF ist" "LCF kann" "LCF wird" sodass auf manchen seiten die Abkürzung bis zu 10 mal vorkommt. Das ist mantramäßig nervend und hat das Buch eigentlich gar nicht nötig).
Die Rezepte sind von einfach und schnell bis aufwändig und zutatenreich gestaltet.Viele Snacks kann man in größerer Zahl vorbereiten und hat
somit auch Vorrat, sodass man nicht jeden Tag aufs Neue an Herd und Ofen stehen muss, wenn es um die Kategorie „zwischendurch“ geht. (Das Buch
hat 4 Kategorien: „Morgens“, „Mittags“, „Abends“ und eben „zwischendurch“).
Hilfreich sind auch die Tipps auf jeder Rezeptseite, wie man das Essen etwas variieren kann.

Ich habe schon einige Rezepte ausprobiert und kann sagen, dass es wie mit allen Koch- und Backbüchern ist: Man muss sich herantasten. Der
eigene Ofen ist anders, man muss vielleicht hier und da Flüssigkeitsmengen reduzieren, oder vermehren und manchmal trifft ein
Rezept eben nicht ganz den eigenen Geschmack. Aber im Großen und Ganzen kann ich behaupten, dass Eva Fischers Rezepte sehr variantenreich sind und sowohl für gestresste Eltern, als auch für alleinstehende Singles machbar sind. Man muss sich eben nur durchringen auch das Konzept anzunehmen und durchzuziehen. Für gutes Essen sollte man sich Zeit nehmen. Leider machen wir das heutzutage viel zu selten.
Ich kann auch aus eigener Erfahrung berichten (LCF ist nur ein neuer Name für schon längst bekannte Ernährungsformen), dass diese Ernährungsform, sobald man sich an sie gewöhnt hat, dazu führt, dass man weniger Heißhunger hat. Der Körper bekommt durch das neue Essen nämlich die Nährstoffe, die er braucht und stürzt uns nicht in dasfehlgeleitete Verlangen jetzt Schokolade oder Chips zu brauchen. Auch vermeidet man Produkte, die einem schwer auf Magen und Seele liegen (Ich sage nur: Ein großer Topf Nudeln, weils halt schnell geht). Man kommt ausgeglichener und fitter durch den Tag. Lässt man sich also auf die 21 Tage LCF ein, wird man Veränderungen feststellen.

Fazit:
Dieses Buch ist gut für Körper und Seele. Eine sympathische Autorin, die ihren Weg erfolgreich gegangen ist, nimmt uns an die Hand und stellt
uns eine gesündere Lebensweise ohne Fertigprodukte vor. Was wir daraus machen ist uns überlassen. Aber ich kann nur sagen: Ausprobieren, es
wirkt!