Rezension

Am Schluss bleiben nur Opfer

Die Eifelhexe - Katja Kleiber

Die Eifelhexe
von Katja Kleiber

Bewertet mit 4 Sternen

Ella lebt nach einem Burn-out in einem kleinem Dorf in der Eifel. Als Fremde und durch ihre Beschäftigung mit Kräutern ist sie schnell als Kräuterhexe verschrien. Deshalb ist es nur logisch, dass sie sofort unter Mordverdacht gerät, als der Lokalpolitiker Leyendecker vergiftet wird. Da durch die polizeilichen Ermittlungen Ellas beschauliches Leben in Unordnung gerät, beginnt sie mit eigenen Nachforschungen, um so schnell wie möglich wieder ihre Ruhe zu haben. Gründe für den Mord gibt es zuhauf. Leyendeckers jüngere Frau erbt das nicht zu kleine Vermögen. Seine Mitgliedschaft im Jagdverein ruft die Jagdgegner auf den Plan. Und die geplante Umsetzung der Flurbereinigung stößt nicht bei allen Bauern auf Gegenliebe. Doch jeder scheint ein solides Alibi zu haben. Schließlich stößt Ella auf ein Ereignis in der Vergangenheit und damit auf eine heiße Spur.
Die Aufklärung des Mordes hängt eng mit einem regionalen geschichtlichen Ereignis zusammen, das ich nicht kannte. Dementsprechend kam für mich die Lösung überraschend, fand die Idee aber sehr gelungen. Ella ist eine sympathische Frau, die versucht mit ihrer Krankheit zu leben. Das ist für mich der Grund, warum ich es nicht vollkommen überzeugend fand, wie energisch sich Ella in die Ermittlungen stürzt. Der Pluspunkt ist, dass Ella als Außenstehende - genau wieder Leser -  einen unverstellten Blick auf das dörfliche Beziehungsgeflecht hat. das gibt ihr die Möglichkeit zu anderen Ergebnissen wie die Polizei zu kommen, die immer einige Schritte hinterher hinkt. Zwar wird der Täter gefunden, aber rechte Freude darüber kommt nicht auf. Bei näherer Betrachtung drängt sich der Gedanke auf, dass es nur Opfer gibt.
Ich fand das Buch kurzweilig und es hat Spaß gemacht, es zu lesen.