Rezension

Anders als der Vorgänger

Das unendliche Meer
von Rick Yancey

Bewertet mit 4 Sternen

Gestaltung:

Das Buch ist als Hardcover erschienen und hat auch wieder so einen tollen metallisch glänzenden Schutzumschlag mit geprägter Schrift wie der erste Band. Es zeigt diesmal einen mit grellem Licht durchfluteten Raum in dem einen eine Person ansieht. Ich würde sagen diesmal zeigt es Ringer. Das Buch ansich ist wieder nur schlicht schwarz.

Meine Meinung:

Das Buch beginnt diesmal mit einer schrecklichen Szene in die der Leser hineingeworfen wird. Schon ist man wieder mitten im Szenario. Wie diese Szene entsteht? Das erfahren wir im Laufe des Buches. Das Buch ist wieder aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben wie der erste Band, diesmal tauchen wir auch in die Sichtweisen anderer Protagonisten aus der bekannten Gruppe ein. Das ist teilweise genau passend, teilweise dachte ich mir aber: Warum musste die Sichtweise sein? Am Ende verstand ich dann jedoch warum. Rick Yancey versteht es sehr gut das Puzzle langsam und kompliziert zusammenzusetzen.

Das Buch war auch wieder absolut nicht vorhersehbar. Dabei ist dieses Mal mehr Ringer die Hauptprota als Cassie. Das hat mir den Anfang etwas schwer gemacht, den Ringer konnte ich bisher am wenigsten leiden. Ich hatte einfach keinen Zugang zu ihr und hatte Cassie bereits durch den vorherigen Band ins Herz geschlossen. Allerdings habe ich sie und ihre Art gegen Ende des Buches doch verstanden und finde das Rick Yancey sie mit Recht zur Hauptakteurin des Buches gemacht hat.
Natürlich treffen wir auch Zombie, Nugget und all die anderen wieder, die aber in diesem Band eher einen kleineren Part haben.

Was mich am Buch ein klein wenig enttäuscht hat, ist die fehlende geballte Action aus dem ersten Band. Wo der 1. Band ein Action-Film war, war dieser Band hier eher ein Drama.
Melancholisch, philosophisch, dramatisch - das beschreibt es wohl gut. Die Gruppe macht sich viele Gedanken um das Wie und Warum, um ihr Überleben, um die Zukunft. Wenn man sich darauf einlässt ist das ganze grandios geschrieben, allerdings war ich am Anfang doch enttäuscht davon da ich ja etwas anderes erwartet hatte. Die Action zeigt sich dann erst wieder gegen Ende des Buches, da aber wieder mit Wucht und absolut passend zu den Entwicklungen und unerwarteten Wendungen.
Auf jeden Fall werden alle wieder vor schwere und grausame Tatsachen und Prüfungen gestellt, jeder von ihnen entwickelt sich weiter und auch die zarten Liebesbande (die jedoch nie zu sehr im Vordergrund stehen).

Neue Verbündete und neue Feinde stoßen dazu und über allem schwebt immer noch das Raumschiff mit dem alles begonnen hat. Warum das Buch "Das unendliche Meer heißt"? Das werdet ihr noch erfahren ;=)

Top 3 Zitate:

"In der Minute, in der wir beschließen, dass eine Person keine Rolle spielt, haben sie gewonnen, und jetzt sind meine Worte die Kette, die mich an sie fesseln." (Seite 41)

"Die Temperatur von wahrer Wut ist der absolute Nullpunkt, und meiner ist tiefer als der Ozean, weiter als das Universum." (Seite 50)

"Sie können uns töten, bis keiner mehr von uns übrig ist, aber sie können nicht töten - können niemals töten -, was in uns überdauert." (Seite 74)

Fazit:

Anders als der Auftaktband. Wieder wundervoll geschrieben und eine gelungene Fortsetzung, wenn es einem gelingt sich auf die neue Art des Buches einzulassen. Ich liebe Rick Yanceys Art zu schreiben, die Leser in das Buch hineinzuziehen und eine düstere und bedrückende Atmosphäre entstehen zu lassen. Der dritte Band wir von mir sehnlich erwartet und ich bin gespannt auf welche Art und weise er es enden lässt.

4 von 5 Katzenpfoten

Komplette Rezi hier: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2015/05/rezi-das-unendliche-meer-die...