Rezension

Anders als erwartet, aber dennoch gut: Augustas Garten

Augustas Garten - Andrea Heuser

Augustas Garten
von Andrea Heuser

Bewertet mit 4 Sternen

Die Redensart "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" trifft nicht immer zu. Das mussten einige Menschen in diesem Roman erfahren.

Aufgrund der Beschreibung dieses Romans hatte ich unter dem Einfluss aktueller Geschehnisse in meiner Familie offenbar Einiges fehlinterpretiert und deshalb Anderes erwartet. "Eine Geschichte über das Verschwinden und über die tragischen Folgen, die aus zu langem Schweigen erwachsen können" hat so gut wie überhaupt nichts mit Demenz zu tun, trotzdem konnte ich von der Lektüre dieses Buches profitieren, denn gewisse Familienprobleme wie das Heranführen von Kindern an die Trennung der Eltern treten leider ebenfalls zunehmend gehäufter auf. Davon ist auch die kleine Augusta betroffen, die hier sehr Mitgefühl erweckend beschrieben wird. Manchmal hätte ich die Erwachsenen gern an den Ohren genommen und aufgefordert, endlich miteinander und mit dem Kind zu reden, aber die Rückblicke zB in die Jugend von Augustas Mutter zeigen, dass sie einfach nur ihrer Prägung gemäß handelt. Gelegentlich, hauptsächlich zu Beginn, hatte ich allerdings leichte Schwierigkeiten mit den häufigen Zeit- und Perspektivwechseln.