Rezension

Anders wie erwartet, aber trotzdem zu empfehlen

Racheopfer - Ethan Cross

Racheopfer
von Ethan Cross

*Ethan Cross*

                                   *Racheopfer*

Eigentlich dachte ich das es sich bei „Racheopfer“ um ein Buch über die Kindheit von Francis J. Ackermann handeln würde, aber dem war nicht ganz so. Es gab zwar Einblicke und Rückblicke in seine Kindheit, aber eigentlich wird hier mehr die Geschichte von Jennifer Kelly erzählt. Jennifers Familie wurde vor Jahren Opfer von Francis J. Ackermann, sie selbst lies er komischerweise am Leben. Allerdings sinnt sie seither nur noch auf eines, auf Rache. Sie will Rache für ihre Familie, aber auch für sich selbst denn ihr Leben steht immer nur unter dem Zeichen der Tragödie von damals. Sie kann nicht vergessen, teilweise hat man auch das Gefühl sie will nicht vergessen. Jahre vergehen, Jennifer arbeitet inzwischen in einer Einrichtung für Psychatrie an der auch Forschungen durchgeführt werden. Ein neues Verfahren soll an Schwerverbrechern getestet werden und Jennifer setzt alle Hebel in Bewegung damit Franis J. Ackermann ins Programm aufgenommen wird. Ihr Plan geht auf und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen zieht Francis J. Ackermann in der Einrichtung ein. Jennifer hat einen Plan, aber erwartungsgemäß läuft hier alles total schief.

Für einen Ethan Cross Fan ist dieses Buch eher ein kleiner Happen für zwischendurch, dennoch hat mich das Buch von Anfang an gefesselt und mich in den Bann gezogen. Obwohl ich von einem ganz anderen Verlauf ausgegangen bin hat mich die Geschichte überzeugt. Man ist wieder aktiv dabei wenn Ackermann seine Spielchen spielt und erhält nebenher Einblicke in seine Kindheit. Stückchenweise werden sie serviert, man liest viel zwischen den Zeilen und erkennt warum er so ein intelligenter Mann ist, aber auch warum er eine Bestie sein kann. Unlogischerweise versprüht er auch hier wieder einmal Sympathie ohne Ende – man will und kann es einfach nicht verstehen. Ganz anders ging es mir da mit Jennifer Kelly, ich konnte sie einfach nicht verstehen und auch wenn ich ihre Rachegedanken oftmals nachvollziehen konnte. Wäre es nur um die beiden gegangen, dann hätte ich es vielleicht noch verstanden, aber durch sie mussten viele Menschen sterben und selbst dann als offensichtlich war das sie den kürzeren gezogen hat, hielt sie an ihren Racheplänen fest – ohne Rücksicht auf Verluste, Hauptsache sie konnte sich rächen. Wer Francis J. Ackermann kennt kann sich vorstellen das sie mit ihren Hass- und Rachegedanken den Kürzeren zieht, das er den Spieß umdreht und sein eigenes Spiel spielt. Ein Spiel das zwar etwas kürzer wie gewohnt ist, aber dennoch voller Überraschungen steckt und dem ich gerne folgte.

Obwohl das Buch recht kurz war und obwohl ich eine etwas andere Vorstellung von dem Buch hatte, am Ende hat für mich alles gepasst. Ich hatte wieder etliche Fragezeichen im Kopf, die Spannung war allgegenwärtig und ich war teilweise echt geschockt von dem was Jennifer da durchgezogen hat. Während Ackermann Junior wieder Sympathiepunkte eingesammelt hat, war bei Jennifer das totale Gegenteil der Fall. Ihr wollt wissen warum – na dann würde ich sagen – holt euch das Buch und lest selbst. Es lohnt sich in jedem Falle.

*Racheopfer* bekommt von mir eine* absolute Leseempfehlung* und *4,5 Sterne*.