Rezension

Aqua mirabilis " Ein Deufelzeug"

Der Duft des Teufels - Birgit Jasmund

Der Duft des Teufels
von Birgit Jasmund

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung :

Zum Inhalt:

Sehr Schön hat die Autorin das Leben Anno 1695 in Köln beschrieben. Eine Stadt die in Hysterie verfällt wegen eines Duftwassers , des Aqua mirablils ,“ Ein Deufelszeug“ wie es die Kölner nennen, das die Leidenschaft des Mannes zu seiner Frau erweckt. Das die Menschen Hemmungslos machen soll. Man eine Frau kauft es heimlich, um ihren Mann zu verführen. Auch der Parfümeur und Straßenhändler verkauft es. Aber es ziehen dunkle Wolken auf, plötzlich wird dieses Wasser verteufelt, der Aberglaube der Menschen gewinnt wieder an Oberhand. Den nur der Teufel kann hier die Hand im Spiel haben, ist man plötzlich überzeugt. Besonders die Frauen geraten mal wieder in verdacht und werden als Hexen und Buhlen des Teufels gejagt. Darunter auch die junge unschuldige Witwe und Hebamme Katharina, erstens war die Katholikin mit einem Protestanten verheiratet, und dann stirbt da noch eine junge Frau . Schuld hat natürlich die Arme Katharina, und da geht bei ihr noch der junge Kaufmannssohn Daniel bei ihr ein und aus. Zwischen den beiden wächst das zarte Pflänzchen der Liebe. Das alles ist dem abgewiesenen Weber Fritz Hahn ein Dorn im Auge. In seinem Hass, Eifersucht und verletzten Stolz, bezichtigt er sie als Hexe, eine schlimme Zeit beginnt für Katharina. Auch Giovanni Paolo Femis gerät in Gefahr, er experimentiert in seinem kleine Labor an seinem Duftwasser nach einem Uralten Familienrezept, sehr zum Leidwesen von seiner Frau Sophia die ihre Familie in Gefahr sieht. Um Katharinas Unschuld zu beweisen, bittet Daniel, Giovanni um Hilfe, ob es den beiden gelingen wird die unschuldige zu befreien, scheint sehr erfolglos, den der Aberglaube an Hexen und Teufel sitzt zu tief in den Gedanken der Menschen. Hoffen wir das es ihnen gelingt.

 

Zur Autorin:

Birgit Jasmund hat einen sehr mitreißenden Erzähl und Bildhaften Schreibstil, sie zieht einem beim Lesen in einen Strudel, aus dem man sich schlecht befreien kann. Auch hat sie sehr schön die damalige Sprache und das typisch Kölsche Dialekt wiedergegeben. Eine Geschichte die beim Lesen begeistert. Die Handlung ist sehr stimmig aufgebaut, das geschehen passt zur damaligen Zeit, auch verknüpft sie alle Lose Fäden, so dass am Ende keine Fragen offen bleiben. Die Spannung war von Anfang an sehr hoch und steigerte sich zum Schluss, das es bald unerträglich war und man mitfieberte. Ihre Figuren wirkten sehr real , wie aus Fleisch und Blut, man sah sie förmlich vor sich. Sehr gut hat sie die einzelnen Charaktere heraus gearbeitet. Die Boshaftigkeit und Falschheit des einen und die Figuren die liebenswert sind und nur das Gute im Menschen sehen, die Kompromisslos helfen. Das Misstrauen, der Neid, die Eifersucht und die Intrigen waren sehr gut nachvollziehbar. Sehr gut hat sie diesen Fritz Haan dargestellt, ein Mensch der vom Hass zerfressen ist und seine Rache an Katharina ausüben will. Das Zeitgeschehen und das Leben damals ist sehr gut geschildert. Der Stand der Frau, die Tugend- und Gehorsamkeit, ihren Eltern und Mann gegenüber. Der Aberglaube der viel Raum im Denken in den Köpfen der Menschen einnahm. Auch das man nur in seinen Kreisen heiratete, und die Ehen von den Eltern arrangiert wurden. Ein Roman der überzeugt.