Rezension

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln...

Das verschlossene Zimmer
von Mascha Vassena

Bewertet mit 4 Sternen

Da ich noch nie in Venedig war, wollte ich wenigstens über dieses spannende Buch eine Reise in die Stadt wagen. Der vorliegende Roman war der erste, den ich von Mascha Vassena gelesen habe.

In der Geschichte geht es um Lena, die ihre Familie mütterlicherseits näher kennenlernen will und deswegen nach Venedig reist, auch wenn ihre Mutter das nicht möchte. Auf dem Anwesen der Familie Orlandi kommt es alsbald zu merkwürdigen Ereignissen. Lena hat das Gefühl schon ein Mal dort gewesen zu sein. Kann das wirklich stimmen? Wird Lena das Geheimnis ihrer Familie lüften können?

Ein allwissender Erzähler führt uns durch die Ereignisse, die uns über zwei Handlungsstränge näher gebracht werden. Gelungen fand ich zudem, dass jedem Kapitel vorangestellt ist, in welcher Zeit und wo die Handlung spielt, das sorgt für eine bessere Orientierung.

Lena hat es nicht leicht als sie bei ihrer Familie in Venedig ankommt, denn nicht nur ihre Brückenphobie plagt sie, sondern man begegnet ihr auch mit einer gehörigen Portion Abwehr. Was haben denn nur alle zu verbergen und warum brach ihre Mutter einst mit der Familie?

In Lena erwacht der Spürsinn und der Leser erfährt mit ihr nach und nach, was damals wirklich geschehen ist.

Die Offenbarungen lassen einen als Leser nicht kalt und man ist erstaunt zu was Menschen alles fähig sein können. Die Auflösung erahnt man zwar, hat mir aber dennoch gut gefallen. Ich mag es, wenn man mit rätseln kann und auch von allein auf die Lösung kommt, als am Ende eine Erklärung geboten zu bekommen, die man nicht ansatzweise hätte erahnen können.

Die dargestellten Personen, allen voran Lena, waren gut gezeichnet. Man konnte sie sich gut vorstellen und sich in sie hineinversetzen.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mit ihren Beschreibungen konnte man sich das Palazzo der Familie und die Stadt sehr gut vorstellen.

Fazit: Spannende Unterhaltung, die ich nur zu gern weiterempfehle.