Rezension

Unterhaltsam!

Das verschlossene Zimmer
von Mascha Vassena

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Trotz ihrer Brückenphobie reist Lena nach Venedig, um die Familie ihrer Mutter kennenzulernen. Doch im labyrinthischen Palazzo der Orlandis kommt es zu unheimlichen Vorfällen: Weshalb kennt Lena sich im Palazzo so gut aus? Woher kommen die Schreie, die nachts durch die Gänge hallen? Lena lässt sich nicht einschüchtern und entdeckt eine tragische Wahrheit, die in den dunklen Wassern der Stadt verborgen liegt … (Klappentext)

Meine Meinung:

In das Buch hinein zu kommen war sehr leicht. Es geht sehr schnell los. Lena reist nach Venedig und steht vor mehr als einem Geheimnis. Leider spielt die Geschichte im Herbst/Winter was heißt der Urlaubsflair kommt nicht so auf wie erwartet. Trotzdem wird Venedig toll beschrieben. Lena war mir weder sympathisch noch unsympathisch in den ersten Kapitel. Garbriella hingegen sehr (ihre junge Version).

Der gesamte Plott ist gut gestrickt und schlüssig. Ab ziemlich genau der Hälfte der Geschichte geriet ich richtig in einen Sog! Ich wollte unbedingt wissen wie alles zusammen hängt. Die Autorin wechselt perfekt zwischen den Jahren und baut die Spannung sehr gut auf. Ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Bis zum Ende als sich alles fügte kam keine Langeweile auf.
Der Titel "Das verschlossene Zimmer" passt nicht so richtig, denn um dieses ominöse Zimmer kommt kaum vor und klärt sich relativ schnell.

Wie gesagt, Lena gegenüber war ich erst neutral eingestellt. Über die Seiten hinweg wurde sie mir sympathischer und ich fühlte zeitweise mit ihr.
Bei Gabriella verhielt es sich eher umgekehrt. Sie war mir anfangs die Liebste, über die "Jahre" hinweg änderte sie sich allerdings genug um mit Lena den Platz zu tauschen in meinem Sympathie-Ranking.
Die weiteren Charaktere der Geschichte stehen nicht so besonders im Vordergrund, außer Beatrice, und die konnte ich so gar nicht leiden, von Anfang bis Ende.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd. Ein wenig vermisste ich das "Bildliche", was ich bei einem Buch das in Venedig spielt, schon erwartet hätte. Es ist kein Buch das einem diese Stadt näher bringt. Jedoch gefällt mir der Schreibstil im Ganzen ausgesprochen gut. Man "flutscht" nur durch die Seiten.

Zum Ende war ich dann geteilter Meinung:
Die Auflösung der Geschichte ist großartig. Die Autorin lässt einen bis zum Schluss im Dunkeln, teilweise hatte ich mir die Auflösung gedacht, teilweise war ich wirklich überrascht. So muss ein spannendes Ende aussehen.
Nach der "Auflösung" passiert dann allerdings etwas was mich unglaublich geärgert hat. Die letzten Seiten des Buches strotzen nur so vor Klischees. Ich kann wenig sagen ohne zu Spoilern, aber ich habe mich sehr geärgert, nach der Auflösung war alles zu einfach und zu vorhersehbar. Das hätte ich mir anders gewünscht.
 
Mein Fazit:

Ein sehr unterhaltsamer Roman, spannend und gut geschrieben. Die "Kliesches" auf den letzten Seiten haben allerdings einen Bewertungspunkt gekostet. Trotzdem eine tolle Urlaubslektüre.