Rezension

Aufbruch in ein neues Leben

Sonne über dem Salzgarten -

Sonne über dem Salzgarten
von Tabea Bach

Bewertet mit 5 Sternen

Das romantisch gestaltete Cover lässt Urlaubsfeeling und Fernweh aufkommen.
Erzählt wird die Geschichte der jungen, erfolgreichen Sterneköchin Julia. Geprägt von der Leidenschaft mit der sie ihren Beruf ausübt, fühlt sie sich trotzdem zunehmend gestresst,   erschöpft und unzufrieden über das mangelnde Verständnis und die fehlende Unterstützung durch den Eigentümer des Restaurants. Als Julia für eine dringende Familienangelegenheit  um eine Woche Urlaub bittet, um ihren Neffen Emil zu ihrem Bruder nach La Palma zu bringen, werden ihr lediglich drei Tage gewährt. Die Situation eskaliert, als Julia auf Grund schlechten Wetters nicht rechtzeitig aus ihrem Urlaub zurückfliegen kann, um ihren Dienst anzutreten und so flattert ihr die Kündigung ins Haus.   
Julia fliegt zurück nach La Palma, um über ihre Situation nachzudenken und ihrem Neffen die Eingewöhnung auf der Insel erleichtern. Emils angespanntes Verhältnis zu seinem Vater (Julias Bruder) macht das nicht einfacher. Gemeinsam mit Emil erkundet sie die Insel. Zwei Dinge lassen ihr Herz schneller schlagen - sie lernt Álvaro kennen und entdeckt eine alte Finca, die nur darauf wartet, aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Fasziniert von Land und Leuten kauft Julia die Finca um dort ein Restaurant zu eröffnen. Voller Freude, Elan und Eifer beginnt sie mit den Renovierungsarbeiten. Anfeindungen und Feindseligkeiten von einigen Einheimischen geben ihr Rätsel auf. Keiner sagt ihr, was die Ursache dafür ist. Existenziell wird das Ganze als sie plötzlich von der Wasserzufuhr abgeschnitten wird. Die Beziehung zu Álvaro gestaltet sich leider auch recht kompliziert.
Das Buch überzeugt durch einen flüssigen Schreibstil.
Alle Personen wurden liebevoll und mit besonderer Sorgfalt angelegt, starke, authentische Charaktere wurden zum Leben erweckt. Ihre liebenswürdige und freundliche Art hilft Julia neue Freundschaften zu schließen. Besonders gut hat mir gefallen, dass Julia viele Dinge, die sie auf der Finca vorfindet, zu schätzen und erhalten weiß. Zu dem hilfsbereitem und charismatischem Álvaro fühlt sie sich von Anfang an hingezogen. Schwierig gestaltet sich dagegen das Verhältnis zu ihrem Bruder - für mich eine der unsympathischsten Personen in diesem Buch. An der facettenreichen Anlage der Charaktere der Einheimischen erkennt man die  Liebe der Autorin zu Land und Leuten.  
Das Buch zeichnet eine abwechslungsreiche, teilweise recht spannende Handlung aus. Eingebettet in eine gefühlvolle Liebesgeschichte werden Themen wie Lebensqualität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf sehr angenehme Art und Weise angesprochen. Die Autorin lässt uns lange um einen guten Ausgang bangen. Danke für dieses schöne Buch! Dafür meine Leseempfehlung!