Rezension

Aufregend, spannend und voller Gefühl!

Die letzte Zeugin - Nora Roberts

Die letzte Zeugin
von Nora Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

Abigail Lowery führt ein sehr zurückgezogenes Leben. Seit sie vor über einem Jahr in dem kleinen Ort angekommen ist, hat sie sich von den Bewohnern fern gehalten. Immer bemüht, Abstand zu bewahren, denn hinter ihrer Vergangenheit steckt ein großes Geheimnis. Als Polizeichef Brooks Gleason Abigail näher kennenlernt, fühlt er sich zu der Frau hingezogen. Doch sofort ist ihm bewusst, dass sie etwas zu verheimlichen versucht. Der große, abgerichtete Hund an ihrer Seite, die Waffe, die sie stets trägt und auch die Kameras um ihr Haus geben ihm recht. Aber was steckt hinter Abigails Fassade? Brooks beginnt einfühlsam, sich Abigail zu nähern und die schüchterne Frau aus ihrem Schneckenhaus zu befreien…

Im neusten Roman von Nora Roberts macht die Erfolgsautorin ein weiteres Mal deutlich, wie großartig sie es versteht, den Leser zu verzaubern und ganz in ihren Bann zu locken.

Die Handlung beginnt im Jahre 2000 und schickt den Leser zunächst in die Vergangenheit. Dort wird die Vorgeschichte präsentiert und glaubhaft erläutert, wie Abigail zu der Frau geworden ist, die sie heute darstellt. Dann schwenkt die Erzählung in die Gegenwart und es wird gezeigt, welches Resultat die Vergangenheit hervorgebracht hat. Außerdem wird als nächstes die Liebesgeschichte integriert, die zu einer festen Größe im Werk heranwächst. Brooks erhält Einzug und die erst zögerlichen Gefühle auf beiden Seiten der Protagonisten beginnen langsam zu erwachen.

Abigail ist ein sehr ausdrucksstarker Charakter, der durchweg authentisch und glaubwürdig erscheint. Ihre Persönlichkeit ist nicht leicht zu fassen, denn durch ihren sehr hohen IQ und die fehlenden emotionalen Bindungen aus der Kindheit wird sie zu einer komplexen Protagonistin. Ihre Ausdrucksweise klingt an manchen Stellen gestellt und übertrieben bedacht, doch gerade das macht die junge Frau so interessant. Brooks ist genau das Gegenteil von Abigail. Er stammt aus einem intakten Elternhaus und lebt seit seiner Kindheit zwischen Freunden und Familie. Brooks bildet den sympathischen Partner an Abigails Seite, der sie mit viel Unterstützung und Sensibilität zu einem noch  besseren Menschen formt.

Die Geschichte baut sich logisch auf und schon nach wenigen Seiten fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Zu groß ist die Mischung aus Spannungselementen und Romantik. Zusätzlich schafft es Nora Roberts spielerisch, auch die Gefühle der beiden Protagonisten zu integrieren, so dass für genügend Intimität und Aufregung gesorgt wird.

Fazit: Das Buch erzählt von einer lebendigen und realistischen Geschichte, die für ideale Lesestunden sorgt. Zwei wunderbare Charaktere entführen den Leser schnell in ihre eigene Welt und nehmen sie mit in eine kriminalistische Handlung, die von Anfang bis Ende perfekt unterhält. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine große Leseempfehlung.

Erneut hat mich Nora Roberts von ihren Ideen begeistert und ich freue mich schon jetzt auf weitere Werke aus ihrer Feder.

Kommentare

Yety ergänzte am 16. März 2015 um 18:16

Der umfassenden Rezension von "merlin78" ist eigentlich nichts hinzu zufügen. Die Handlng war wirklich so spannend, dass ich abends früher als sonst ins Bett ging, um weiterlesen zu können, wie sich die spannende Handlung entwickelt. Die volle Punktzahl ist deshalb wirklich berechtigt.

Was mir auch gut gefiel war, dass man einen guten Einblick in das amerikanische Kleinstadtleben bekommt. Der Freundlichkeit der Bewohner kann sich die Protagonistin auf Dauer nicht entziehen; so sehr sie sich dadurch  auch in die Gefahr begibt, von ihren Verfolgern entdeckt zu werden. Auf den Schluss war ich sehr gespannt: Der Autorin ist es gelungen, den Lesern zunächst einen gehörigen Schrecken einzujagen...