Rezension

Auftakt eines komplexen Fantasy-Epos

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen - Bernd Perplies

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen
von Bernd Perplies

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Iolan wird als Findelkind von einem Fischer und seiner Frau aufgezogen. Zusammen mit deren leiblichen Kindern Markos und Mirene wächst er behütet in der Gemeinschaft des kleinen Dorfes Efthaka auf. Doch als Iolan 17 Jahre alt ist, wird das Dorf überfallen und die Einwohner getötet. Iolan und Mirene werden von einem Freund der Familie, dem Magier Arastoth, gerettet und in die Hauptstadt gebracht. Arastoth erzählt Iolan nun auch von seiner wahren Herkunft und entfacht in diesem somit den Zorn auf den König. Er sinnt auf Rache.

Meine Meinung:
Anfangs tat ich mich schwer mit den vielen ungewöhnlichen Namen und Details. Doch sobald der Protagonist erscheint, tritt alles andere etwas in den Hintergrund. Die ersten Kapitel dienen lediglich dazu, eine Atmosphäre zu schaffen, dem Leser zu zeigen, in was für einer Welt sich die Geschichte abspielt. Man muss sich also diese ganzen Namen nicht merken. Im Übrigen gibt es hinten im Buch ein ausführliches Personen- und ein Götterverzeichnis, das man notfalls zu Rate ziehen kann. Auch die Landkarte im Klappenumschlag kann sich zur besseren Orientierung als nützlich erweisen.

Die Welt, die Bernd Perplies sich mit viel Fantasie ausgedacht hat, erinnert entfernt an das antike Griechenland und seine Umgebung. Und natürlich spielt auch Magie eine große Rolle. Leider ist mir diese Quano-Magie ziemlich fremd geblieben. Hier hätte ich mir noch mehr Erklärungen gewünscht, wie sie funktioniert und was sie alles kann.

Die Handlung teilt sich in verschiedene Erzählstränge. Einmal sind wir bei Iolan, einmal bei Markos, dann wieder im cordurischen Königshaus oder an anderen Orten. Es werden politische Ränke geschmiedet, Schlachten geschlagen und verschiedene Gefühle ausgelebt. So gestaltet sich die Geschichte insgesamt sehr abwechslungsreich und spannend.

Der Protagonist Iolan war mir sehr sympathisch. Meistens konnte ich seine Handlungsweisen auch gut nachvollziehen. Als Leser weiß man immer etwas mehr als er und so manches Mal muss man bibbern, wenn er den falschen Leuten vertraut. Denn um ihn herum werden Intrigen gesponnen, sein ganzes Leben baut auf Lügen auf und auf einem Fluch, der erst nach und nach zum Tragen kommt.

Am Ende hat Iolan einen kleinen Etappensieg erreicht, aber es bleiben mehr Fragen offen als es Antworten gibt. Auch von Drachen ist in diesem ersten Band noch nicht allzu viel zu sehen. Jetzt heißt es, die Zeit bis zum zweiten Band, der im Sommer 2015 unter dem Titel „Kampf um Aidranon“ erscheinen soll, zu überbrücken. Ich freue mich darauf und bin schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.