Rezension

Berührend, unterhaltend und empfehlenswert!

Kurz mal mit dem Universum plaudern -

Kurz mal mit dem Universum plaudern
von Preston Norton

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bücher aus dem Hanser Verlag haben mich bisher nie enttäuscht. Ganz im Gegenteil, brachte der Verlag bisher immer wieder Bücher heraus, die mich absolut fesseln und überzeugen konnten. 
„Kurz mal mit dem Universum plaudern“ hat mich unheimlich überrascht. Ich habe auf Grund des Klappentextes nicht mit der Tiefe und Ausdehnung der Handlung gerechnet. Dabei ist der Klappentext wirklich passend, aber es steckte einfach so viel mehr zwischen den Buchdeckeln als ich vorher erwartet hatte. Das Buch war eine wahre Explosion an Themen und hat mich einfach aus den Socken gehauen. 

Cliff war dabei die erste Überraschung. Er war viel roher und ursprünglicher, als ich erwartet hatte. Und überraschte mich eher auf eine unschöne Art und Weise. Aber schnell lernte ich Cliff zu schätzen. Er ist einfach ein Charakter, den man nicht so häufig in Büchern findet. Und obwohl ich das Buch vor ein paar Wochen schon beendet habe und erst jetzt dazu gekommen bin, die Rezension vollständig zu verfassen, ist er mir nach wie vor präsent im Hinterkopf, wenn ich Erinnerungen an das Buch wachrufe. So traurig das ist, ich lese so viele verschiedene Bücher, dass die meisten Charaktere schnell in einem undurchsichtigen Nebelschleier verschwinden, sobald ein paar Wochen verstrichen sind. Nur die wirklich guten Charaktere und die, die sich stark von der Masse abheben, bleiben in Erinnerung. Und Cliff sowie ein paar der Nebencharaktere heben sich wahrlich von der Masse ab. 

Die Handlung hat mir auch wirklich gut gefallen. Und wie bereits angedeutet, gab es ein ganzes Potpourri an Themen, die über die üblichen Verdächtigen des Genres hinausgehen. Eine TW möchte ich an dieser Stelle deshalb ansprechen ohne zu spoilern: Selbstmord, Drogenkonsum, Alkohol.
Ein paar Lücken im Konstrukt habe ich dennoch beim Lesen gefunden ohne danach wirklich gesucht zu haben. Für ein paar Plottwists hätte ich schon etwas zu fest beide Augen zudrücken müssen, um sie unkommentiert zu überlesen. Das ist etwas schade, da an so vielen Stellen spürbar viele Gedanken in die Geschichte eingeflossen sind, wodurch ein paar Twists nur noch unglaubwürdiger wirkten. 
Aber diese kleinen Stolperer werden gleich wieder wett gemacht durch die humorvolle Art der Charaktere und dem unterhaltsamen Schreibstil. Auch wenn wirklich viele Kraftausdrücke verwendet wurden. 

Meine Worte werden dem Inhalt nicht gerecht, deswegen hier die Aufforderung: Lest das Buch! Es wird vielleicht etwas schwer im Magen liegen, aber zu gleichen Teilen auch Hoffnung schenken.