Rezension

Berührendes Kinderbuch

October, October -

October, October
von Katya Balen

Bewertet mit 5 Sternen

„...Unser Haus steht mitten im Wald. Gebaut wurde es aus Bäumen, wie die, die es einrahmen…“

 

October lebt mit ihrem Vater im Wald. Sie wächst wild und frei auf. Zusammen kümmern sie sich um die Bäume und, wenn nötig, auch um die Tiere.

Die Autorin ein bewegendes Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet. Das heißt insbesondere, dass er die Befindlichkeiten von October wiedergibt. Im Nachwort schreibt die Autorin ein paar Sätze dazu. October erzählt ihre Geschichte selbst.

 

„...Mein Lieblingswort aber ist Waldeinsamkeit, das beschreibt so gut, wie ich mich fühle, wenn ich allein im Wald bin, ruhig und glücklich und sicher. Der Frau, die meine Mutter ist, würde das nicht gefallen...“

 

In dem Zitat klingt ein Problem an. October war vier Jahre alt, als ihre Mutter die Familie verlassen hat. Das hat ihr October nie verziehen. Die Briefe der Mutter blieben ungelesen.

An ihrem elften Geburtstag sollte sich Octobers Leben grundlegend ändern. Ihr Vater hat einen schweren Unfall und muss ins Krankenhaus. Ihre Mutter hatte sie im Wald besucht und nimmt October mit nach London.

 

„...Ich bin jetzt elf Jahre und einen Tag alt und voller Wut, die ganze Welt ist plötzlich anders, es gibt keine Nachtvögel und keine Möglichkeit, mich rauszuschleichen, um auf eine Baum zu klettern...“

 

Für October ist es hart, sich in das neue Leben zu finden. Lichtblicke sind die Besuche beim Vater im Krankenhaus. Von ihrer Mutter will sie nichts wissen. Die aber gibt sich viel Mühe, um Zugang zu ihrem Kind zu finden. Gemeinsame Unternehmungen gehen erst einmal schief. Doch im Gespräch mit ihrem Mann bekommt sie Hinweise, wie sie Octobers Freiheitsdrang unterstützen kann.

In der Schule wird sie zusammen mit Yusuf in eine Projektgruppe gesteckt. Der Junge nimmt sie, wie sie ist und wird schnell von ihr akzeptiert. Das verschafft October auch einen besseren Zugang bei den Mitschülern.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine Geschichte über Freiheit und Freundschaft.