Rezension

Besuch aus England und ein ungewöhnlicher Fall

Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden
von Dania Dicken

Bewertet mit 4 Sternen

Sadies Verletzung durch ihren Vater und Serienmörder Rick Foster ist gut verheilt. Sie kann ihren Dienst beim FBI wieder aufnehmen. Gleich an ihrem ersten Tag wartet eine Überraschung auf Sadie. Die Profilerin Andrea Thornton und ihre Kollegin Sienna aus London sind zu einem Erfahrungsaustausch zu Besuch. Kaum haben sich alle miteinander bekannt gemacht, kommt ein Hilferuf um Unterstützung aus Boston. Junge Männer verschwinden und werden einige Zeit später tot aufgefunden. Andrea bietet ihre Mithilfe bei den Ermittlungen an und fliegt mit Sadie, Nick und den anderen Teammitgliedern nach Boston. Tatsächlich gelingt es den Fall zu lösen. Für Sadie wird das Zusammentreffen mit Andrea auch persönlich richtungsweisend. Andrea und Sienna kehren nach London zurück. Nick und Sadie sind wieder in Quantico. Am Morgen, nachdem Sadie entgegen den Regeln eine Nacht mit Matt im Wohnheim des FBI`s verbracht hat, weil sie die räumliche Trennung von ihrem Verlobten nicht verkraftet, schreckt ein Terroralarm das Paar auf. 

Diese Episode aus Sadies Leben zählt für mich zu den ruhigeren Fällen. Berührt hat mich die Geschichte dennoch und das aus zweierlei Gründen. Sadie kämpft mit den seelischen Folgen, die das Verhalten ihres Vater bei ihr ausgelöst hat. In diesem Fall endet mit dem Tod des Täters nicht alles. Sadies Ängste und Hilflosigkeit zeigt die Autorin sehr anschaulich. Hilfe findet Sadie durch Gespräche mit Andrea, die ebenfalls traumatische Erlebnisse verarbeiten musste. Der zweite Grund liegt in der Person des Täters. Ich habe selten so viel Mitgefühl mit dem Täter gehabt wie dieses Mal. Dagegen habe ich das Schicksal der Opfer lediglich zur Kenntnis genommen. Ohne die vorangegangenen Taten zu entschuldigen, schildert die Autorin den Täter in meinen Augen als eher bedauernswertes Opfer, das von Schuldgefühlen zerrissen wird. Ich habe inständig gehofft, es nimmt ein gutes Ende.

Der Schluss des Buches war für mich dann versöhnlich, weil Sadie versucht, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Und mir dadurch die Hoffnung auf weitere spannende Fälle gibt.