Blumen, Kunst und eine ganze Farbpallete an Gefühlen, die das Leben widerspiegeln
Bewertet mit 5 Sternen
Der Leser/ die Leserin begleitet in dem neuen Roman von Annalena McAfee die Künstlerin Eve Laing auf einen für sie bedeutenden Spaziergang durch das nächtliche und winterliche London. Die auf den ersten Blick etwas unnahbar und kühl wirkende Eve gewährt dabei Schritt für Schritt immer mehr Einblicke in ihr Leben, ihre Vergangenheit, ihren Werdegang als Künstlerin und auch in ihre Gefühlswelt. Die Reise wechselt dabei zwischen Erzählungen bzw. Gedanken aus der Vergangenheit, welche durch kurze Passagen aus der Gegenwart unterbrochen werden, bis sich beide Erzählstränge schlüssig im Hier und Jetzt treffen. Die Kunstszene und was es bedeutet in dieser erfolgreich zu werden bzw. zu überleben, werden dabei genauso thematisiert, wie auch die schönen und gleichzeitig gefährlichen Wunder der Natur, sowie der Wunsch nach Anerkennung und Liebe. Die Geschichte selbst beginnt langsam, fast zögerlich, schrittweise erfährt man immer mehr, um was es eigentlich geht und was Eve beschäftig, bis zu dem großen Finale, bei dem der Grund des Spazierganges deutlich wird. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, gleichzeitig poetisch und ehrlich, mit einem guten Fachjargon aus den Bereichen Kunst und Botanik. Mir persönlich hat das Thema der Pflanzen, welche in dem Buch eingebaut wurden, besonders gut gefallen.
Für mich ein tolles Werk, dass die Facetten des (Künstler-)Lebens und der Natur deutlich macht, genial inszeniert mit einem grandiosen Ende.