Rezension

Brisantes Thema verpackt in einem packenden Thriller

Tage der Nemesis - Martin von Arndt

Tage der Nemesis
von Martin von Arndt

Bewertet mit 5 Sternen

In Berlin wird im Jahr 1921 ein ehemaliges türkisches Staatsoberhaupt ermordet. Dieser war in Berlin untergetaucht, da er einer der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an Armeniern in der Türkei war. Der Attentäter gehört wahrscheinlich zu einer Terrororganisation, die die Opfer des Genozids rächen will. Kommissar Andreas Eckart beginnt zu ermitteln und gerät zwischen die politischen Fronten in einem verfeindeten Europa.

„Tag der Nemesis“ verpackt ein sehr brisantes Thema in der Geschichte in einen packenden Thriller. Dabei gelingt es hier sehr gut historische Fakten mit Fiktion zu verbinden. Die Fakten sind dabei sehr gut in den Thriller eingearbeitet, in die Handlung wie auch in viele Dialoge. Es wird dabei nie langweilig und wirkt auch an keiner Stelle wie ein Geschichtsunterricht. Die Konflikte zu dieser Zeit werden sehr gut dargestellt und auch die Rolle von Deutschland wird verständlich erklärt.

Die Geschichte wird meist aus der Perspektive des Kommissars Eckart erzählt. Allerdings gibt es auch kurze Perspektivwechsel. Der Kommissar ist eine sehr vielschichtige Figur und dadurch sehr realistisch. Er hat im ersten Weltkrieg gekämpft und dies hat ihn gezeichnet. Er ist Morphium abhängig und war mir somit nicht immer sympathisch, allerdings waren alle seine Handlungen für mich nachvollziehbar.

Die Geschichte an sich ist sehr interessant erzählt und der Schreibstil flüssig zu lesen und passt zu dieser Zeit und den Ereignissen. Da die Verstrickungen insgesamt so vielschichtig sind, fällt es dem Leser auch schwer nur für eine Seite Partei zu ergreifen, da man die anderen auch verstehen kann. Dies macht es so spannend. Insgesamt schafft es Martin von Arndt die Spannung bis zur letzten Seite zu halten, sodass man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen will. Von mir gibt es 5 Sterne für einen wirklich gelungenen Politthriller.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gern Thriller liest, oder sich für diese Zeit interessiert.