Rezension

mehr als packend

Tage der Nemesis - Martin von Arndt

Tage der Nemesis
von Martin von Arndt

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Frühjahr 1921: Im vornehmen Berliner Stadtteil Charlottenburg wird die Leiche des ehemaligen türkischen Staatsführers Talât Pascha gefunden. Kommissar Andreas Eckart erkennt in dem Toten einen der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an den Armeniern aus dem Jahr 1915 und kommt rasch einer Terrororganisation auf die Spur, die Rache für die Opfer des Genozids nimmt und die politischen Entscheidungsträger von damals im Visier hat. Als weitere Attentate geschehen, führen die Ermittlungen Eckart bis nach Rom. Doch je weiter der Kommissar mit seinen Recherchen voranschreitet, desto tiefer verstrickt er sich in die politischen Winkelzüge eines zutiefst verfeindeten Europas, das zwischen den Katastrophen zweier Weltkriege steht. Schließlich gerät Eckart selbst ins Fadenkreuz der Attentäter ... Ein atemloser Politthriller um wahre Verbrechen, der die politisch aufgeheizte Atmosphäre der Zwanzigerjahre eindrücklich einfängt.

== Das Cover: ==

Das Cover fängt perfekt Berlin in den 1920er Jahren auf, schwarz-weiß und realistisch, als würde es direkt von einer nostalgischen Postkarte stammen. Passender kann man ein Buchcover kaum gestalten.

== Leseeindrücke: ==

In dieser Lektüre - Krimi mag ich den Roman kaum nennen, obwohl er nicht minder spannend geschrieben ist - befinden wir Leser uns anno 1920 bzw. 1921 im alten Berlin. Der 1. Weltkrieg ist soeben beendet und der Autor fängt sehr realistisch die Atmosphäre auf, die in diesen Tagen herrscht. Viele Soldaten kehren als traumarisierte Invalide zurück, die Zeit zu dieser Zeit ist trist und trostlos.

Kommissar Andreas Eckart übernimmt in diesem Roman einen Fall, der kein einfacher werden wird, denn es wird ein Fall gegen die terroristische Organisation "Nemesis". Er ermittelt zu Beginn der Handlung in einer heiklen Mordsache an einem türkischen Obsthändler, welcher sich als Mehmet Talât, ehemaliger Innenminister und Großwesir des Osmanischen Reiches, herausstellt. Seine Ermittlungen führen ihn bis nach Armenien … Es geht um Völkermord und um politische Verstrickungen.

Der Autor Martin von Arndt hat einen unverwechselbaren Schreibstil, welcher den Leser komplett und vollkommen in das Berlin der 1920er Jahre eintauchen lässt. Als würde man diese Handlung nicht nur lesen, sondern auch unmittelbar erlebt haben. Die Hintergründe und Vorlage dieses Romanes sind keine geringeren als die sehr gut recherchierte Realität: Der Völkermord an den Armeniern, der während des ersten Weltkrieges im Jahr 1915 geschah, der einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts und der uns nachdenklich und traurig stimmt.

Der Protagonist Eckart wird charakterlich sehr detailliert beschrieben und hervorgehoben.
Diese Lektüre ist von der ersten bis zur letzten Seite durchwegs fesselnd und nimmt einem ganz und gar ein.

Die 31 Kapitel sind auf 305 Seiten verteilt, so dass die jeweiligen Kapitel recht kurz zu lesen sind. Wir hinten nach dem Epilog noch einen lesenswerten Anhang über armenische Vor- und Familiennamen, sowie verwendete Zitate.

Dieser Roman hat mich bestens unterhalten und aufgeklärt. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen!

by esposa1969