Rezension

Brombeerblut

Brombeerblut - Cornelia Briend

Brombeerblut
von Cornelia Briend

Bewertet mit 4 Sternen

Als erstes ist mir das tolle Cover dieses Ebooks aufgefallen, der Klappentext hat mich dann richtig neugierig gemacht. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, dass in Irland zu dieser frühen Zeit spielt, so war ich also sehr gespannt auf die Geschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht! Hier ist sicherlich für jeden etwas dabei, denn „Brombeerblut“ bietet nicht nur Abenteuer und Kämpfe, sondern vermittelt ganz nebenbei auch gut recherchierte historische Gegebenheiten, die dem Leser Gebräuche der damaligen Zeit und das Alltagsgeschehen in einem irischen Dorf näherbringen. Und selbst Romantiker kommen mit einer zarten Liebesgeschichte, die sich aber erst langsam entwickelt und zu keinem Zeitpunkt kitschig ist, auf ihre Kosten.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Cornelia Briend hat es geschafft, mit nach Irland zu entführen und mich als Teil des Clans zu sehen. Anfangs hatte ich zwar etwas Probleme, in die Geschichte reinzukommen, das lag aber vor allem an den mir fremden Namen und die vielen Mitglieder des Clans – nachdem ich die ganzen Figuren aber einmal für mich „sortiert“ hatte, war ich mittendrin im Geschehen. Die Charaktere sind wirklich wunderbar gezeichnet, gerade Ceara und Finn sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit den beiden gefiebert und gelitten.

Die Geschichte hat sehr viele verschiedene Facetten zu bieten: es gibt ruhige Momente, in denen man Einblicke in die Gedanken und Gebräuche der Bewohner des Dorfes bekommt, aber auch spannende und fesselnde Passagen, in denen es blutig zugeht und gekämpft wird oder man versucht, durch Verhandlungen das Schlimmste anzuwenden. Langweilig jedenfalls war die Geschichte zu keinem Zeitpunkt, ich war gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, und habe zugleich ganz nebenbei vieles über die damalige Zeit und Kultur lernen können.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, auch wenn er nicht immer einfach zu lesen war. Er passt sich an die Zeit an, in der die Geschichte spielt, so dass ich mich beim Lesen tatsächlich nach Irland ins Jahr 982 versetzt fühlte. Manche Sätze und Passagen muten aber auch sehr poetisch an und häufiger habe ich innegehalten, um das Gelesene nachhallen zu lassen.

Gewünscht hätte ich mir ein paar mehr Seiten im Roman, dann hätten sich sowohl die Charaktere als auch die doch komplexe Geschichte aus meiner Sicht besser entwickeln können. Trotz dieses Kritikpunktes aber, fand ich den Roman toll und würde ihn jedem, der historische Bücher mag und auch mal eins aus früherer Zeit lesen will, unbedingt empfehlen!

 

Mein Fazit

Ein toller historischer Roman, der in Irland im Jahre 982 spielt, und trotz der geringen Seitenzahl eine sehr komplexe Geschichte erzählt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und die beiden Protagonisten sind mir direkt ans Herz gewachsen. Ich habe sie in diesem spannenden Buch, das Abenteuer, Kämpfe, ruhige Momente und auch eine romantische Liebesgeschichte vereint, gerne begleitet und würde „Brombeerblut“ jedem Liebhaber historischer Romane auf jeden Fall empfehlen!