Rezension

Charmantes Buch mit Pariser Flair

An einem Tag in Paris - Ellen Sussman

An einem Tag in Paris
von Ellen Sussman

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Wie der Titel schon sagt, spielt sich die gesamte Geschichte an einem einzigen Tag ab.
Morgens treffen sich die 3 jungen Privatlehrer Nico, Philippe und Chantal in einem Café, bevor sie den Tag mit ihren Schülern starten. Die Beziehung der 3 zueinander ist etwas kompliziert. Philippe und Chantal sind ein Paar, aber Nico und Chantal haben eine Nacht miteinander verbracht und Philippe scheint es mit der Treue nicht so genau zu nehmen.
Dann wird der Tag jeweils aus der Sicht der 3 Paare geschildert.
Nico verbringt den Tag mit der der Amerikanerin Josie, die Französisch-Lehrerin ist bzw. war und ein trauriges Erlebnis verarbeiten muss.
Philippe trifft Riley, ebenfalls Amerikanerin, Hausfrau und Mutter von 2 kleinen Kindern. Sie lebt erst seit einem Jahr in Paris und fühlt sich nicht sonderlich wohl dort. Außerdem kriselt es in ihrer Ehe.
Chantal ist mit Jeremy unterwegs, mit dem sie bereits eine ganze Woche verbracht hat. Jeremys Frau ist Schauspielerin und zu Dreharbeiten in Paris. Sie schenkte ihrem Mann die Woche Sprachunterricht.

Meine Meinung:
Schon das Cover des Buches erinnert an das besondere Flair von Paris. Im Buch finden sich einige liebevolle Zeichnungen von Pariser Motiven.
Vor jedem Abschnitt der 3 Paare gibt es einen kleinen Stadtplan, in dem man den Weg sehen kann, den die Paare jeweils bei ihrem Spaziergang nehmen.
Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich, aber liebevoll ausgearbeitet. Ihre Geschichten sind gut beschrieben, oft auch mit Rückblicken auf ihre Erlebnisse bevor sie nach Paris kamen. Man erfährt viel über das Leben der Personen und lernt sie so gut kennen. Die einzelnen Abschnitte bzw. Geschichten sind in sich abgeschlossen, enden aber alle am selben Punkt.
Sie sind oft sehr romantisch, aber auch traurig und manchmal hatte ich das Gefühl ein Märchen für Erwachsene zu lesen.
Die Autorin, die selbst einige Jahre in Paris gelebt hat, schafft es, die Stadt und das Flair so gut zu beschreiben, dass man es beim Lesen „fühlen“ kann, auch wenn man selbst noch nicht dort war. Kennt man Paris findet man sich sicher an vielen Orten wieder.
Nach dem 2. Abschnitt hatte ich das Gefühl, den roten Faden des Buches entdeckt zu haben. Am Ende stellte sich aber heraus, dass es den eigentlich nicht gibt.
Das Ende erschien mir ein bisschen zu abrupt und mir sind einige Fragen offen geblieben.
Insgesamt ist es aber ein sehr charmantes Buch, dass mir beim Lesen viele schöne Erinnerungen an Paris gebracht hat.

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

© Fanti2412