Rezension

Colfer für Erwachsene

Hinterher ist man immer tot - Eoin Colfer

Hinterher ist man immer tot
von Eoin Colfer

Eoin Colfer ist mit seinen Büchern um Artemis Fowl weltberühmt geworden. Aber er kann nicht nur Fantasy: In diesem Buch für Erwachsene fliegen die Fetzen und purzeln die Leichen! Dan McEvoy, ehemaliger Soldat des Friedenskorps, arbeitet seit Jahren als Türsteher und Rausschmeißer und hat inzwischen einen Klub gekauft, den er renoviert und neu eröffnen will. Doch sein Leben wird nicht ruhig: Da ist der irische Gangsterboss Mike, der ihn zur Übergabe eines brisanten Päckchens an einen undurchsichtigen Geschäftsmann zwingt, da sind zwei Polizisten, die es auf ihn abgesehen haben, und schließlich kommt auch noch seine Familie ins Spiel... Bei so vielen Gegnern wird das Leben etwas zu gefährlich, selbst für einen ausgebufften Kämpfer wie Dan.

Mit einem solchen plot könnte dieses Buch einfach zu einer schnellen Abfolge von brutalen Morden werden, aber nicht bei Colfer. Dan hat zwar eine harte Schale, aber einen weichen Kern, und er schreckt vor dem Töten zurück. Die Protagonisten sind nicht einfach nur Gangster, sondern herrlich skurrile Gestalten. Die Szenen sind selten Pistolenduelle, sondern oft einfach nur abgefahren - so wird einmal ein überdimensionierter Dildo zur Prügelwaffe. Und der ganze Roman wird aus der Sicht von Dan selbst erzählt, und der besitzt einen trockenen Humor und viel Selbstironie.

Mit allen diesen Zutaten wird aus dem Ganzen eine Gangsterkomödie mit rasantem Tempo und viel Witz. Wer Freude daran hat: Dies ist schon das zweite Buch um Dan McEvoy - und auch der Erstling, "Der Tod ist ein bleibender Schaden", ist zu empfehlen.