Rezension

Das war ein richtiger Flop

Schneesturm -

Schneesturm
von Tríona Walsh

Bewertet mit 0.5 Sternen

Vielleicht hätte mich schon die unpassende Aufmachung abschrecken sollen... 

Ich habe selten einen so vorhersehbaren Plot erlebt. Dazu kam eine klischeehafte und sehr flache Figurenzeichnung. Cara, die Hauptfigur ist zunächst selten dämlich und scheint die einfachsten, extrem offensichtlichen Zusammenhänge nicht zu begreifen um dann plötzlich Madame Superschlau zu sein und alles auf einem Silbertablett zu präsentieren. Das mag in anderen Romanen funktionieren, aber hier ist es der Autorin definitiv nicht gelungen das zu einem glaubwürdigen Abschluss zusammen zu fügen. Zu Mal sowieso recht durchschaubar war, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist, und wie die restlichen Ereignisse und der  Mord damit zusammenhängen. Das ganze hätte vielleicht noch gerettet werden können, wenn Atmosphäre aufgekommen wäre. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, Aber für mich kam überhaupt keine winterliche Stimmung auf. Die Handlung spielt ja wärend eines Schneesturms auf einer deshalb abgeschotteten Insel. Aber Kälte? Echte Gefahren? Fehlanzeige. 

Und die alte Freundschaft der Clicque? Ehrlich gesagt, merktem an nicht mal, das sie sich vor zehn Jahren mal gut gekannt haben dürften. Es wird auch hier zwar viel erzählt, aber wenig wirklich gezeigt. Die Figuren agieren so vor sich hin. Es verwebt sich aber nicht zu einem echten gemeinsamen agieren oder umeinander herum tänzeln. Klar, es soll auch erzählt werden, das sich die alte Freundschaft längst aufgelöst hat. Aber auch dann sollte man merken, das es einmal anders war. Doch solche feinen Nuancen kann die Autorin meiner Meinung nach einfach nicht darstellen. 

Die Auflösung: Viel zu konstruiert. Ich finde die Autorin hat sich zu sehr darin verstrickt, verworrende Plotteile zusamen zu basteln. Auch hier blieb Spannung auf der Srecke. Stattdessen wird schnell noch aus dem Nichts (und auch nicht nachfühlbar) ein bisschen Romantik miteingestreut, etwas aufgesetzt wirkende Trauer am Grab und dann eine überkonstruierte Auflösung zu präsentieren, die mir nur noch ein Augenrollen entlockt hat. 

Das war mit Abstand einer der schlechtesten Thriller, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.