Rezension

der Anfang war schwierig, aber der Rest überzeugend

Ein Tag im März - Jessica Thompson

Ein Tag im März
von Jessica Thompson

Produktbeschreibung
Adam ist jedes Mal nervös, wenn er die schöne Unbekannte an Tisch zehn bedienen muss. Die junge Frau kommt täglich in sein Café, bestellt einen koffeinfreien Latte mit einem Stück Zucker, sitzt stundenlang dort und sieht mit unfassbarer Traurigkeit zu, wie die Welt an ihr vorbeizieht. Was Adam nicht weiß: Bryony hat einen schlimmen Verlust erlitten, denn sie hat Max, den Menschen, den sie am meisten liebte, durch einen tragischen Unfall verloren. Ein einziger Augenblick an einem milden Frühlingsabend im März hat ihr Leben für immer verändert. Um ins Leben zurückzufinden, braucht sie die Kraft, verzeihen zu können - und die Liebe eines Menschen ...

Wirkung
Das Cover ist wirklich wunderschön. Nicht nur, dass ich die Farben wirklich toll zusammen finde, auch die Motive gefallen mir sehr gut, weil sie was mit der Geschichte zu tun haben. Der Titel gefällt mir auch sehr, weil es einen direkten Bezug zum Inhalt des Buches gibt. Ein einziger Tag im März verändert das Leben von vielen Menschen.

Positives
Der Einstieg ins Buch ist mir richtig leicht gefallen. Als erstes lernt man Adam und Bryony kennen und ich konnte mich schon richtig gut in Adam hineinfühlen, in seine Situation und sein Denken, alles hat irgendwie gepasst. Dann kam das nächste Kapitel und auf einmal waren dort ganz andere Personen, in ganz anderen Lebenssituationen und im darauffolgenden Kapitel wieder und so weiter. Ein Glück hat mir der wunderbare Schreibstil der Autorin geholfen mich in jede Situation hineinversetzen zu können. Ich war wahrlich mitten in der Geschichte und das trotz auktorialem Erzähler - ein anderer Erzählstil hätte bei diesem Buch wahrscheinlich auch gar keinen Sinn gehabt. Der Schreibstil hat mir außerdem geholfen, mich in jeden Charakter hineinversetzen zu können. Es gab zwar recht viele Charaktere, aber sie waren nicht zu detailliert beschrieben, gerade so, dass man sich ein Bild von ihnen in ihrer Situation machen konnte. Am besten konnte ich mich in Bryony hineinversetzen, teilweise war ihre Trauen sehr beklemmend und ansteckend. Der Verlauf der Geschichte war anfänglich ein wenig anstrengend, doch als alle Personen zeitlich im April angekommen waren, wurde es leichter. (Die Kapitel sind mit Datum versehen und beginnen im März) Es wurde nicht nur leichter, es wurde auch immer spannender, natürlich wollte ich wissen, wie die Figuren zusammenhängen und was sie alle verbindet. Das Ende war irgendwie genauso wie ich es mir gewünscht habe. Alles hat sich gefügt und ich konnte das Buch wirklich gut damit abschließen. Ich fand das Thema des Buches sehr besonders, denn ich hatte bisher noch kein Buch mit dem Thema "Vergebung" gelesen. Meiner Meinung nach wurde das Thema hier sehr gut besprochen, denn es ist auch ein recht sensibles Thema.

Negatives
Es war anfänglich wirklich schwierig einen richtigen Lesefluss zu entwickeln, weil immer wieder neue Personen und Situationen dazu gekommen sind. Jedes neue Kapitel hat sich angefühlt, als würde ich ein komplett neues Buch beginnen.

Zitat
Ihr war klar, dass Liebe etwas Vorübergehendes war, nichts von Dauer, ein empfindliches Flämmchen, das allzu leicht vorschnell gelöscht werden konnte.

Bewertung
Note 2 {gut}
Ich gebe dem Buch eine zwei, weil es meine Erwartungen erfüllt und teilweise sogar übertroffen hat. Wenn der Anfang nicht so schwierig  gewesen wäre, hätte das Buch definitiv eine eins verdient. Ich fand die Charaktere und Geschichten wirklich toll gewählt. Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich denke jeder von uns war schon mal in einer solchen Situation.
Ich würde das Buch allen empfehlen, die sich gerne mal mit dem Thema Vergebung beschäftigen wollen. Es ist keine schwere Kost und regt trotzdem zum Nachdenken an. Außerdem gibt es natürlich eine gewaltige Portion Liebe und Herzschmerz - auf die eine oder andere Art und Weise.