Rezension

Der Mensch ist des Menschen Wolf

Trophäe - Steffen Jacobsen

Trophäe
von Steffen Jacobsen

Als Elisabeth Caspersen, Erbin eines Industrie-Imperiums, nach dem Tod ihres Vaters dessen Nachlass sichtet, findet sie einen Amateurfilm, dessen Inhalt ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Er zeigt Jagdaufnahmen, aber die Beute sind keine heimischen Wildtiere, sondern Menschen. Natürlich ist sie entsetzt, als sie diese Bilder sieht, denn unter den Jägern ist einer, der ihrem verstorbenen Vater täuschend ähnlich sieht. Kann es wirklich sein, dass er sich an diesem schändlichen Treiben beteiligt hat? Um Gewissheit zu erlangen, engagiert sie Michael Sander, einen auf besonders schwierige Fälle spezialisierten Privatdetektiv und in seinem früheren Leben sowohl Polizist als auch Elite-Soldat.

Fast zur gleichen Zeit wird die Polizei zum Ort eines Selbstmords gerufen. Ein hochdekorierter, ehemaliger Militärangehöriger hat sich in seinem Garten erhängt. Nur seltsam, dass seine Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt sind. Als sich dann bei dessen Hintergrundcheck herausstellt, dass er ein hochpreisiges Auto für seine Frau gekauft hat, taucht die Frage nach der Herkunft des Geldes auf. Ob die beiden Fälle wohl etwas miteinander zu tun haben.

Superreiche mit perversen Vorlieben und mental gestörte Soldaten, die von ihrem Dienst in den Krisenregionen der Welt heimkehren, treffen aufeinander und bilden eine unheilige Allianz. Ein Menschenleben zählt nicht, und Jagd und Tod dienen nur der Belustigung und dem Vergnügen derjenigen, die es sich leisten können und für ihr Treiben nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Jacobsen wirft den Leser gleich mit dem ersten Satz mittenhinein in die Handlung. Er geht von Beginn an ein hohes Tempo und hält dies auch bis zum Ende durch, denn es geht Schlag auf Schlag. Zwei Handlungsstränge mit den beiden Ermittlern Michael und Lene treiben die Geschichte voran, und erst im letzten Teil der Geschichte kreuzen sich ihre Pfade.

Der Autor geht von Beginn an ein hohes Tempo und hält dies auch bis zum Ende durch. Ein superspannender Thriller, der seinen Lesern einiges abverlangt, denn gerade die brutalen und realistischen Schilderungen der Übergriffe sind kaum zu ertragen.