Rezension

Für mich kein Thriller...

Trophäe - Steffen Jacobsen

Trophäe
von Steffen Jacobsen

Bewertet mit 2 Sternen

Für mich eher ein Krimi, als ein Thriller....

Charaktere

 

Ich tue mich hier ein mal ein wenig schwer, was die Beschreibung der einzelnen Charaktere angeht, denn in "Trophäe" habe ich leider keine Person getroffen, die mich in den Bann ziehen konnte. Von einem Thriller erwarte ich, dass mich wenigstens der Protagonist mit auf eine Reise nimmt, in der es um Leben und Tod geht und in der ich das Gefühl habe, vollständig im Buch zu ertrinken. Leider war das bei diesem dänischen Thriller nicht der Fall.

 

In "Trophäe" gibt es zwei Hauptcharaktere, die beide zur selben Zeit ermitteln und sich irgendwann treffen. Ja, in dem Buch gibt es nicht nur eine langweilige Ermittlerin, die natürlich ganz klischeehaft auch privat in die Geschichte hineingezogen wird, nein, es gibt auch noch einen Privatdetektiven, der natürlich die ganze Sache auf Anhieb durchschaut. Ich weiß nicht, was ich zu den Personen hier noch großartig schreiben soll. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich eigentlich damit gerechnet, das Geschehen aus Sicht der Tochter zu erfahren oder meinetwegen aus alleiniger Sicht des Detektiven, aber dadurch, dass das komplette Buch nur aus langweiliger Ermittlungsarbeit besteht, war es für mich eher eine Qual. Was ist langweiliger als ein Ermittler??? Ja genau, zwei von der Sorte!

 

Meine Meinung

 

Ein Thriller, der in Dänemark spielt und das Thema "Menschenjagd" behandelt. Klingt erst mal sehr interessant und spannend. Doch leider ist dem Autoren die Umsetzung nicht besonders gut gelungen. Die Grundidee gefällt mir recht gut, doch leider ist diese von Anfang an klar. Es geht um Menschen, die Unschuldige rein aus Spaß jagen und dann töten. Damit ist die ganze Geschichte erzählt und das Buch kann keinerlei Spannung aufbauen, denn es dreht sich alles nur noch um die Frage, wer denn dahinter steckt.

 

Ich muss sagen, dass ich das Buch eher als Krimi einstufen würde. Es sind zwar ein paar wenige Seiten, in denen es wirklich zur Sache geht und in der die Geschichte auch recht brutal erzählt wird, aber diese stehen in einem riesigen Kontrast zu den Stellen, in denen das Buch nur mühsam voranschreitet. Die eigentliche Story rund um die Suche nach den Verantwortlichen läuft über Ermittlungen und man bekommt wenig Einblick in die Hintergründe der Täter. Es geht in "Trophäe" im Grunde nur um das "Wer", das "Wie" und "Warum" ist von Anfang an geklärt, wodurch bei mir zu keinem Zeitpunkt Spannung entstehen konnte. Es ist alles sehr zäh, die Abschnitte in denen etwas passiert hätten meiner Meinung nach mehr ausgebaut werden sollen.

 

Leider konnte mich auch das Ende nicht wirklich überzeugen, da man mit ein wenig Logik schon früh erkennen konnte, wer hinter der ganzen Sache steckt. Den riesigen Kontrast zwischen der Ermittlungsarbeit, die wie ein stinknormaler Krimi geschrieben war und den Stellen, in denen es um Gewalt und Erniedrigung ging, fand ich in diesem "Thriller" sehr seltsam. Es passte nicht wirklich zusammen und hat bei mir leider keinerlei Spannung erzeugen können.

 

Fazit

 

Ein Thriller, der mir eher wie ein Krimi vorkam. Spannung habe ich vermisst, genau wie das gewohnte "überrascht werden".