Rezension

Die Fortsetzung von 'Der Insel der besonderen Kinder'

Die Stadt der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Stadt der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich war vom Moment meiner Geburt an leichter als Luft", sagte Olive stolz. "Ich schoss aus meiner Mutter hinaus und flog schnurstracks an die Decke des Krankenhaus! Das Einzige, was mich davon abhielt, durchs Fenster und in den Himmel hinaufzusteigen, war meine Nabelschnur. Angeblich ist der Arzt vor Schreck in Ohnmacht gefallen." (...die Leichtigkeit des Seins...)

Inhalt:
Jacob Portman und die besonderen Kinder entkamen den Häschern und konnten Miss Alma LeFay Peregrine - wenn auch als Krähe mit einem gebrochenen Flügel  - aus den Klauen derer befreien. Ihre Flucht per Ruderboote führt sie zunächst nach Wales, doch schnell sind ihnen die Wights ihnen wieder auf der Spur. Durch das Buch 'Erzählungen von Besonderen' fällt ihnen auf, dass dieses viele Hinweise auf andere Zeitschleifen sowie besonderen Gegebenheiten in versteckter Form hinweist. In der Zeitschleife von Miss Wren erhalten sie die wichtigsten Informationen zur Rettung von ihrer Ymbryne Miss Peregrine: sie müssen nach London reisen, wo sich eben jene Miss Wren derzeit aufhalten soll, um ihre Kolleginnen, die von den Wights allesamt gefangen wurden, zu retten. In einer Zeit des Krieges ein scheinbar unmögliches Unterfangen, sitzt ihnen doch ziemlich die Zeit im Nacken, die eine Verwandlung von Miss Peregrine unmöglich macht. Doch es sind eben die besonderen Kinder und diese wagen die sowohl abenteuerliche wie gefährliche Reise in die englische Hauptstadt mitten in den Kriegswirren von 1940. Allerdings ahnen sie nicht, dass ihre Häscher näher sind, wie sie denken und es ist ebenfalls nur eine Frage der Zeit, bis dessen Falle zuschnappen wird und damit die Zeitschleifen für immer vernichtet werden...

Meinung:
Der Roman 'Die Stadt der besonderen Kinder' ist die Fortsetzung des Romans 'Die Insel der besonderen Kinder' aus der Feder des amerikanischen Autors Ransom Riggs. Dieser knüpft nahtlos an das Debüt des Schriftstellers an und hat besonders die Leser des Erstlings direkt an der Angel. Konnte man sich im ersten Buch mit den vielen Charakteren vertraut machen, sind diese nun unterwegs um ihre Headmistress zur retten, welche sie am Ende des ersten Bandes ja noch soeben aus den Klauen der Wights befreien konnten - allerdings in der Gestalt einer angeschlagenen Krähe. Auf ihrer Reise durch Großbritannien in Kriegszeiten treffen sie dabei auf weitere Zeitschleifen sowie viele neuen besonderen Charakteren. Was mir bei diesem Buch besonders gefällt ist, dass die einzelnen Figuren ihre Fähigkeiten entfalten können - immer bestens auf die Handlung abgestimmt. Außerdem ist es toll, dass die Hauptcharaktere Jacob Peterman nicht immer die Universal-Lösung aller Probleme darstellt, sondern eher einen typischen Teenager abgibt, der eine besondere Gabe aufweist und mit dieser einfach in einer anderen Zeit gelandet ist und das auch erstmal verarbeiten muss. In London gelingt es dem Autor eine bedrückende Atmosphäre herzustellen, die sehr gut die Großstadt in der Kriegszeit darstellt. So hat auch dieser zweite Band der Reihe um die besonderen Kinder ziemlich dunkle und auch einige heftigere Kapitel, was das Werk nun wirklich zu einem Buch für Leser ab 12 Jahren macht - eher noch ein, zwei Jahre draufgepackt. Sehr phantastisch wird es dann im furiosen Finale, welches wie viele Ereignisse in diesem Buch erneut mit alten Fotografien einprägsamer gestaltet wird und die Handlung ein wenig realistischer erscheinen lässt. Einige dieser alten Aufnahmen sind schon echt verblüffend. 'Die Stadt der besonderen Kinder' ist eine Fortsetzung, die dem vorangehenden Werk in nichts nachsteht - meiner Meinung nach sogar noch einen Ticken besser abschneidet. Umso gespannter bin ich schon auf den dritten Teil - die Geschichte der besonderen Kinder ist noch lange nicht zu Ende erzählt...

Fazit:
Der zweite Band um die besonderen Kinder überzeugt mich aufgrund der Entfaltung eben jener auf ihrer Reise sowie das Kriegs-London... steht dem Erstling nicht nach!

8,3 Sterne