Rezension

Die Gabe der Auserwählten

Die Chroniken der Verbliebenen - Die Gabe der Auserwählten
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der dritten Teil der Chroniken der Verblieben wurde auf zwei Bände aufgeteilt, was ich ein wenig schade finde, denn im englischen sind es nur drei Bücher und ich denke, das hätte man hier genau so machen können bei der Übersetzung. So ist Band 3.1 auch um einiges dünner als die beiden Vorgänger. Zusammengenommen hat Band 3 circa 800 Seiten. Das wäre noch in Ordnung gewesen finde ich.

Doch nun zur Geschichte dieses Buches. Lia konnte fliehen, aber sie nimmt vieles mit, was sie über Venda gelernt hat. Die “Wilden”, wie sie sie erwartet hat, fand sie dort nicht vor. Sie lernte Menschen kennen, die genauso Ängste und Hoffnungen haben, wie alle Bewohner des Reiches. Doch sie lernte auch die schlechte Seite in Form des Komizars kennen, doch schlechte Menschen gibt es in allen Reichen und Lia weiß das.

Dadurch hat ihr Charakter sich verändert und das passte ganz wunderbar zur Entwicklung von Lia. Sie ist mutig, stark und steht für ihre Überzeugungen ein, deshalb ist sie eine würdige Trägerin der Gabe.

Die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten gefallen mir wahnsinnig gut, weil man so genau erfährt, was in den einzelnen Personen vorgeht und was sie erleben in den jeweiligen Königreichen.

Der Schreibstil hat mir dabei wieder gut gefallen. Allerdings fehlte mir hier ein wenig die Spannung. Die Ereignisse in Dalbreck plätschern vor sich hin und auch den anderen Protagonisten ergeht es nicht aufregender, weil das Buch eine Überleitung zum Finale der Reihe ist und man aus dem großen Finale den Anfang herausgeschnitten hat.

Natürlich baut die Autorin ein paar Enthüllungen ein, die eine weitere Handlung erfordern. Diese Enthüllungen habe ich teilweise nicht erwartet und man erfährt einiges an Hintergründen zu Ereignissen aus den ersten beiden Teilen.

Das Ende des Buches ist, wie ich erwartet habe, ein offenes Ende. Im finalen Band hoffe ich auf einen großen Showdown und will natürlich wissen wie es ausgeht.