Rezension

Die Geister der Vergangenheit

Zeit der Gespenster - Jodi Picoult

Zeit der Gespenster
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

~~Der Arzt Spencer Pike bittet Ross Wakeman um Mithilfe bei einem Bauprojekt. Er will einen alten Indianerfriedhof bebauen, doch die Baupläne entfesseln einen Geist, der dann in der kleinen Stadt sein Unwesen treibt. Kann Ross, der sich nach dem Tod seiner Frau auf die Suche nach Geistern machte, das unheimliche Treiben erklären und aufhalten?

„Zeit der Gespenster“ war mein erster Roman von Jodi Picoult. Ich bekam das Buch geschenkt und war zunächst skeptisch, ob es mir gefallen würde. Doch sobald ich die ersten Seiten gelesen hatte, war ich gefesselt von dieser Geschichte über Geister, alte Verbrechen, Tod und Liebe. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, weil ich wissen wollte, worauf die Geschichte hinausläuft. Das Buch ist sehr spannend und bringt einem auch viel Wissen über eine grausame Zeit näher. Man erfährt über ein Eugenikprogramm, das in den 1930er Jahren in den USA in Form eines Sterilisationsgesetzes durchgeführt wurde. Vor allem die amerikanischen Ureinwohner, in diesem Roman der Stamm der Abenaki, waren hiervon betroffen. Man erfährt viel Wissenswertes über die Sitten und Gebräuche dieses Stammes, aber auch über die grausame Behandlung durch die weißen Wissenschaftler.

Doch im Vordergrund steht ein altes Verbrechen, dessen Aufklärung sehr spannend ist, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Nach und nach wird das Rätsel aufgelöst, der Spannungsbogen immer mehr angezogen, bis sich alles in einem tollen Ende auflöst. Die Spukgeschichten, die rund um das Bauprojekt in dem kleinen Ort passieren, muss man mögen bzw. hinnehmen, doch sie machen nicht die ganze Geschichte aus. Im Vordergrund steht immer Ross, der auch lernt, die Vergangenheit und seine verstorbene Frau hinter sich zu lassen.

Mein erster, aber bestimmt nicht mein letzter Roman einer tollen Autorin, die mich mit diesem Buch von sich und ihrem Können überzeugt hat.