Rezension

Die Jagd nach dem neuen Gold: Kaffee!

Der Kaffeedieb - Tom Hillenbrand

Der Kaffeedieb
von Tom Hillenbrand

Wie ist der Kaffee in dieser Masse nach Europa gekommen? Wo kommt er her und wer hatte früher das Monopol auf die Kaffeepflanzen?
Und, wie wurde der Kaffee eigentlich zu Beginn als er in Mode kam getrunken? In England wurde er zumindest aus dem Fass ausgeschenkt in den Kaffeehäusern und noch mal erwärmt. Hört sich nach einem Märchen an? So war es wirklich! Und das ist nur eine historische Information, die dieser Roman "Der Kaffeedieb" von Tom Hillenbrand bereit hält.
Neben den sehr vielen interessanten geschichtlichen Fakten, ist dieser Roman extrem spannend in seiner Handlung. Es geht, wie der Titel des Romans schon verrät, um einen Kaffeedieb, aber nicht mal eben ein Säckchen Kaffee um die Ecke mitnehmen, sondern die extrem gefährliche Aufgabe Kaffeepflanzen heil aus dem Nahen Osten bis nach Europe zu bringen um das Monopol der Osmanen zu zerbrechen! Und das auch nicht im 20. Jahrhundert, sondern Ende des 17. Jahrhunderts.
Obediah Chalon ist der auf Umwegen auserwählte, der diese "Expedition" leitet und sich seine Gefährten auserwählt. Dann geht es los Richtung arabischer Halbinsel...

Tom Hillenbrand hat mit diesem Roman einen wirklich guten Roman vorgelegt, der alles beinhaltet was das Leserherz höher schlagen lässt. Er ist voller gut recherchierter historischer Fakten, die Reise die Obediah mit seinen Gefährten antritt ist spannend, dann gibt es noch einige Stellen die sehr zum Lachen sind und die Liebe kommt auch vor.

Eine leichte Kost ist der knapp 460 Seiten Roman nicht, aber gut geschrieben und vor allem enthält er viele damals gebräuchlichen Wörter und Redewendungen. Das macht das Ganze nicht so leicht lesbar, aber authentisch. Wer ein bisschen Französisch und Latein im Gepäck mitbringt, hat schon einen Vorteil. Für alle anderen ist am Ende des Romans ein Glossar zu finden, wo einige, aber leider nicht alle Wörter erklärt werden, wie beispielsweise 'Ghiour' ist.

Bei diesem Buch lohnt es sich auch besonders die gedruckte Variante zur Hand zu nehmen, denn es enthält vorne wie hinten in der Klappe jeweils eine historische Karte von Europa und dem Nahen Osten, die zum einen sehr schön gestaltet ist und zum anderen das Lesevergnügen bereichert.

Wie im Roman gilt bei diesem Buch besonders: Der Weg ist das Ziel!

Fazit: Wenn sie gerne in historische Stoffe abtauchen, gerne mehr dazu lernen und viel Zeit für die Lektüre haben, dann sind sie hier Gold richtig. Auch ein Roman, der sehr gut lesende Männer begeistern kann!!!