Rezension

Die Lichtung im Wald

Mama -

Mama
von Jessica Lind

Bewertet mit 5 Sternen

Der Wald als Schauplatz der Handlung ist entscheidend für die bedrohliche Atmosphäre, die sich im Jessica Linds Roman Mama immer mehr und mehr entwickelt.

Das Paar Amira und Josef fahren in die Waldhütte, die zu Josefs Kindheit gehörte. Sein Vater ist im Wald ums Leben gekommen, dennoch hängt Josef an dieser Gegend.
Die Erzählperspektive wird aber von Amira bestimmt.
Sie und Josef haben einen Kinderwunsch und bekommen auch ein Baby, Louisa. Und als sie ca. 3 Jahre später zurück in die Hütte kommen, spürt Amira immer mehr eine Bedrohung. Durch einen mysteriösen fremden Wanderer, durch eine wilde Hündin, die im Wald herumstreift und in der Angst um ihr Kind. Als Leser hat man aber auch Angst, dass Amira selbst, von ihren irrationalen Gefühlen bestimmt, sich zu einer Tat hinreißen lässt. Doch der Verlauf der Handlung lässt viel Interpretationsspielraum und mehrere Erklärungsansätze, ohne das alles aufgeklärt wird.

Wie die Autorin die Romanhandlung mit sparsamen Mitteln immer mehr verdichtet und durch psychologische Momente beklemmende Stimmungen entstehen lässt, ist geschickt und wirkungsvoll gemacht. Ein großartiges Debüt.