Rezension

Die Liebesgeschichte verbannt die Magie für mich zu sehr in den Hintergrund

Mystic Highlands 1: Druidenblut - Raywen White

Mystic Highlands 1: Druidenblut
von Raywen White

Bewertet mit 3 Sternen

Ronas größter Wunsch ist es, einmal in das Land ihrer Vorfahren zu reisen - das geheimnisvolle und wilde Schottland. Der Traum scheint wahr zu werden als sie einen Brief ihres Cousins samt Flugticket findet, der sie einlädt die Familie besuchen zu kommen. Doch ihre Eltern sind absolut dagegen und verbieten ihr die Reise unter Nachdruck. Doch Rona kann nicht widerstehen und findet sich ein paar Wochen später in Schottland wieder und wird dort fortan von ihrem durchaus "heißen" Cousin auf einer Reise quer durch die Highlands begleitet. Doch irgendetwas scheint komisch zu sein, seltsame Dinge ereignen sich und Rona hat das Gefühl langsam aber sicher verrückt zu werden. Bildet sie sich alles nur ein?

Grundsätzlich muss ich sagen dass mir das Buch ganz gut gefallen hat. Der Schreibstil war soweit angenehm, die Seiten sind nur so an mir vorbeigerauscht und die Atmosphäre war stimmig.
Ich mochte es, wie ich die Orte wiedergefunden habe die ich selbst erst vor Kurzem im Urlaub besucht hatte - ein klein wenig mehr Landschaftsbeschreibungen wären noch schön gewesen, einfach um noch mehr das tolle Gefühl der Highlands einzufangen und ein deutlicheres Bild zu schaffen für Leute die noch nicht dort waren.
Die Charaktere waren soweit ebenfalls sympathisch. Rona ist ein kleiner Sturkopf, wild und noch ein wenig naiv, jedoch nicht allzu tollpatschig um dadurch den Leser zu nerven. Ich mochte sie gerne, auch wenn ich finde dass sie sich doch ein wenig schnell verliebt hat.
Sean mochte ich auch gerne, er war aber schon zu geheimniskrämerisch und auch stellenweise doch ein wenig verantwortungslos, gerade weil er genau wusste was vor sich geht und daher doch vorsichtiger hätte handeln können. Bei beiden hatte ich einfach das Gefühl: Liebe = rationales Denken verabschiedet sich ins Nirwana, das ist nicht immer so ganz mein Fall.
Was ich schwierig finde ist der magische Aspekt an der Geschichte.
Dieser bleibt gut 3/4 der Geschichte sehr sehr im Hintergrund und wird nur immer ein klein wenig angedeutet bevor da am Ende mal was zum Vorschein kommt. Das war unheimlich schade und ich verstehe die Stimmen die dem Buch daher nicht ganz so viel abgewinnen können.
Da bei Dark Diamonds ja magische Bücher verlegt werden, erwarte ich dann dementsprechend auch eine magische Geschichte voller Druidentum, Runen, Mystik und Rituale. Das ist hier praktisch nicht vorhanden und wird durch die (durchaus süße) Liebesgeschichte völlig in den Hintergrund verbannt.
Damit wurde meiner Meinung nach sehr viel Potential verschenkt und ich kann mir vorstellen das sich dass im nächsten Band ändern wird. Ich bin allerdings noch nicht so sicher ob ich die Reihe weiter verfolgen soll. Übrigens: Wenn im 2. Band der Spitzname "Frechdachs" auch nur annähern so oft vorkommt wie im 1., dann werf ich den Reader stockvoll an die Wand und das Buch kann mich kreuzweise. Ich finde ja Kosenamen ganz süß, aber wenn einer so einen Text flutet wie dieser dann rollen sich mir die Nägel hoch!! Absolutes NoGo!

Ein angenehmer Schreibstil und sympathische Charaktere können leider nicht das Fehlen des erwarteten magischen Themas des Buches wettmachen. Die Liebesgeschichte verbannt die Magie für mich zu sehr in den Hintergrund und die Druidenthematik gerät zu einer Randnotiz. Sehr viel verschenktes Potential im ersten Band der auf den Nachfolger hoffen lässt. Dennoch angenehm zu lesen wenn nicht so viel Wert auf die Magie gelegt wird.
Persönlich ist mir die übermäßige Verwendung eines Kosenamens aufgestoßen - ich kann es nicht leiden wenn Wörter dermaßen inflationär verwendet werden.

*Reziexemplar

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