Rezension

Die Tote im Hof

Ein Prinz auf Abwegen -

Ein Prinz auf Abwegen
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Eine griechische Prinzessin, falsche Gerüchte und echte königliche Fehl­tritte – das kann nur Lady Georgie retten

Die zweite Staffel der Cosy-Krimi-Reihe von New-York-Times-Bestseller­autorin Rhys Bowen geht weiter …

Zwischen ihrer hohen Geburt und ihrem leeren Geldbeutel gefangen ist Georgie, die Fünf­und­dreißig­ste in der Thron­folge Groß­britan­niens, erleich­tert, einen neuen Auftrag von der Königin zu erhalten. Der jüngste Sohn des Königs, George, soll Prinzes­sin Marina von Griechen­land hei­raten und die Königin wünscht Georgie als ihre Beglei­terin: Sie soll ihr das Beste von London zeigen – und alle Gerüchte über Georges wüstes Leben zer­streuen. Der Prinz ist für seine vie­len Affä­ren bekannt, aber wirk­lich kom­pliziert werden die Dinge erst, als eine seiner angeb­lichen Gelieb­ten ermor­det wird. Nichts ruiniert eine Hoch­zeit mehr als ein Mord, daher möchte die Queen, dass die ganze Ange­legen­heit ver­tuscht wird. Doch während Georgie in dem Fall ermittelt, kommt sie dem Prinzen selbst uner­wartet nah …

 

Rezension:

Kaum ist Georgie aus Amerika zurück, steht sie prak­tisch obdach­los in London. Ihre Hoff­nung, vorüber­gehend bei Belinda unter­kommen zu können, zer­schlägt sich. Über­haupt benimmt die sich plötz­lich eigen­artig. Soll Georgie doch nach Schott­land zurück­kehren und dort ihre Schwä­gerin nerven? Da kommt ihr ein Auftrag der Queen gerade recht. Prinz George will hei­raten, und Lady Geor­gina soll sich bis zur Hoch­zeit um die Braut küm­mern. Aus diesem Anlass darf sie sogar im könig­lichen Ken­sing­ton Palace wohnen. Doch gerade auf dem Hof dieses noblen Anwe­sens stolpert sie über eine Leiche. Und dieser Mord soll keines­wegs an die Öffent­lich­keit dringen …

Nach dem Ausflug nach Amerika („Juwelen­raub in den Holly­wood Hills“) lässt Rhys Bowen ihre Prota­gonistin wieder in gewohnte Gefilde zurück­kehren. Als Leser muss man fest­stellen, dass die Georgie-Geschichten in eng­lischen Adels­kreisen einfach besser funktio­nieren, stim­miger wirken. Im neuen ‚Job‘ als Betreu­erin der Braut des Prinzen geht es diesmal selbst gemessen am gewohn­ten Ambi­ente dieser Cosy-Crime-Reihe beson­ders vor­nehm zu. … was dazu führt, dass die Prota­gonistin und ihr Dienst­mädchen Queenie ihr gemein­sames Talent im In-Fett­näpf­chen-treten besonders ausleben können. Der für diese Reihe so typische Humor ist also auch wieder garan­tiert.

Der Fall erweist sich erneut als gut konstru­iert, und den Täter dürfte wohl kaum ein Leser über­mäßig früh erraten können. In einer Neben­handlung wird die zur Hand­lungs­zeit noch einge­schränkte Mög­lichkeit einer wirk­samen Verhü­tung thema­tisiert. Ein kleiner Negativ­punkt soll aller­dings auch nicht uner­wähnt bleiben: Die Prota­gonistin stellt fest, dass es im Ken­sing­ton Palace über­raschend viele Geister gibt. Der Leser – oder zumin­dest ich – erwartet natür­lich, dass die sich als ver­kappte Menschen heraus­stellen. Dass dem nicht so ist, ver­wun­dert in einem Krimi, der defini­tiv nicht dem Fantasy-Genre zuzu­rechnen ist, dann doch ziemlich.

Dass in diesem Stadium der Reihe keine Verän­der­ungen an Stil und Erzähl­weise der Autorin festzu­stellen sind, dürfte wohl zu erwar­ten sein.

 

Fazit:

Zurück in der Heimat läuft unsere adlige Amateur­detektivin wieder zur Höchst­form auf.

 

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