Rezension

Dieses wundervolle Buch hätte 6 Sterne verdient.

Jeder deiner Atemzüge -

Jeder deiner Atemzüge
von Alexandra Fischer

Das ist eines der Bücher, die ich mit Tränen in den Augen zuklappe

Allie ist 12 Jahre alt, als ihre große Schwester Tara spurlos verschwindet und sie während eines Besuches bei den Großeltern auf Kauai, einer Insel der Hawaii-Gruppe, Kale kennenlernt. Kale ist ein „Kind des Meeres“, er fühlt sich im Wasser zu Hause. Er taucht für sein Leben gern und sein großer Traum ist es, ein erfolgreicher Apnoe-Taucher zu werden.

Allie fühlt sich vom ersten Moment an zu diesem liebenswerten Jungen hingezogen. Das ändert sich auch nicht, als sie wieder zu Hause ist und ihn ein ganzes Jahr nicht sieht. Sie lebt quasi nur auf den Moment hin, in dem sie wieder auf Kauai bei Kale sein kann.

Der Leser begleitet die beiden über Jahre hinweg bis ins Erwachsenenalter und erlebt, wie die Liebe der jungen Menschen mit jedem Jahr weiter wächst. Auch wenn Allies Eltern der Ansicht sind, dass das nicht halten kann, lassen sie und Kale sich nicht beirren, dass man die große Liebe auch sehr jung finden kann und bleiben sich treu.

Doch Kales Leidenschaft für das Apnoetauchen lässt die Angst in Allie wachsen, dass ihm irgendwann etwas Schlimmes zustoßen könnte, und das zermürbt sie mehr und mehr. Sie sieht sich in Konkurrenz mit dem von Kale so geliebten Meer und dem Tauchen, das sie als Gefahr, Kale jedoch als süße Verführung sieht. Kale bittet sie darum, es nie soweit kommen zu lassen, dass er sich zwischen ihr und dem Tauchen entscheiden muss, doch kann Allie mit dieser Leidenschaft leben oder wird sie daran zerbrechen? Wird ihre Liebe stark genug sein?

Von der ersten Seite an war ich vom Schreibstil und den wundervollen Landschaftsbeschreibungen gefesselt. Ich kenne die Insel persönlich, weil ich dort schon Urlaub gemacht habe, und weiß, dass sie einfach wunderschön ist. Aber auch die Leser, die noch nie dort waren, werden sich allein durch die Beschreibungen in sie verlieben. Und die Kraft der Liebe zwischen Allie und Kale ist nahezu greifbar zwischen den Zeilen.

Ich habe Allie als extrem starke Persönlichkeit empfunden, viel stärker als Kale. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr verwundbar, was sie extrem liebenswert macht. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen, aber auch Kale mochte ich sehr. Tatsache ist, dass ich das Buch absolut nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich habe es quasi durchgesuchtet, wobei ich nur empfehlen kann, Taschentücher in Griffweite zu haben, denn die Geschichte ist extrem emotional. Das Thema Apnoetauchen ist mir vorher ziemlich fremd gewesen, aber die Geschichte hat mir viel Input und Informationen dazu gegeben. Ich war völlig fasziniert.

Dieses Buch hier wird mich garantiert noch eine Zeitlang beschäftigen. Tatsächlich habe ich mehr als einmal mit den Tränen kämpfen müssen. Allies und Kales Geschichte ist mir wirklich sehr nahe gegangen, wozu auch die Geschichte ihrer verschwundenen Schwester, die immer irgendwo präsent war, dazu beigetragen hat. Es ist ein sehr emotionales Buch mit Suchtcharakter, und wenn ich hier 10 Sterne vergeben könnte, würde ich das ohne zu zögern tun. Das Buch hat mich sehr berührt, und ich kann hier nur eine absolute uneingeschränkte Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen geben.