Rezension

Dreimal Schicksal spielen...

Schicksalsgöttin - Simone Walleck

Schicksalsgöttin
von Simone Walleck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum es Frauen gibt, die ihrem Glück einfach keine Chance geben? Oder jemandem hinterher trauern, der nicht der Richtige für sie ist? In dem neuen Roman von Simone Walleck liegt es an Dir, das Leben dreier Frauen maßgeblich zu beeinflussen! Ob Barbara am Ende noch mit ihrem Mann zusammen ist, Mira sich mit Mr. Charmant trifft, oder Emma ihren Freund heiratet, liegt an Dir. Dieser Roman überlässt Dir die Entscheidung. Egal, mit welcher der drei Frauen Du Deine Lesereise beginnst: gehe den Weg, der Dich interessiert und erlebe die verschiedenen Facetten unterschiedlicher Leben. Familie, Liebe, Leidenschaft, Sex, Freundschaft, Abenteuer …

Zunächst möchte ich einmal festhalten, dass ich die Idee, einen interaktiven Roman zu schreiben, bei dem der Leser quasi Schicksal spielen kann, total klasse finde. Aus diesem Grund erhält „Schicksalsgöttin“ von Simone Walleck auch einen Stern mehr, als ich aufgrund des Inhalts eigentlich vergeben hätte, denn irgendwie hatte ich hier den Eindruck, dass die Autorin ein wenig zu viel wollte.

Aber erstmal zum Anfang: das Ebook startet mit einem Psychotest, anhand dessen der Leser (bzw. wohl eher die Leserin) herausfinden soll, welcher der drei Protagonistinnen Barbara, Mira und Emma sie am ähnlichsten ist und mit welchem Leseabschnitt man dann am besten beginnen sollte. Hat man diese erste Hürde genommen, folgt also sogleich das erste Kapitel der gewählten Hauptfigur, wobei die zwei jeweils anderen auch durchaus mal in Erscheinung treten. Man kommt gut in die Geschichte rein und den Schreibstil kann ich auch nur als ordentlich und solide bezeichnen. Am Ende eines jeden Leseabschnitts hat der Leser sodann eine wichtige Entscheidung für die jeweilige Protagonistin zu treffen und wird dann abhängig von selbiger Entscheidung zu einem bestimmten Leseabschnitt verwiesen, bei dem die Geschichte dann der Wahl des Lesers entsprechend weitergeht – an sich ein wirklich schönes Konzept.

Dadurch dass das gesamte Ebook etwa 400 Seiten stark ist und dabei drei Geschichten in verschiedenen Varianten erzählen kann, fällt zwangsläufig sowohl die Anzahl der einzelnen Entscheidungen pro Handlungsstrang als auch die dann gewählte Geschichte selbst für meinen Geschmack ziemlich kurz aus. Natürlich bietet das Buch so viele Möglichkeiten, aber mir persönlich hätte es einfach besser gefallen, wenn vielleicht nur zwei statt drei Protagonistinnen zur Auswahl stünden und deren Geschichten dafür etwas länger ausgefallen wären. Aufgrund dieser Kürze hatte ich nämlich zum Beispiel auch leichte Probleme, mit den Charakteren wirklich warm zu werden, so dass mir am Ende noch fast egal war, wie die jeweilige Geschichte dann tatsächlich ausgeht.

Fazit: solide Umsetzung eines interaktiven Romans – allerdings noch mit deutlich Luft nach oben!